Berlin | Nach Berechnungen des Friedrichshafener Politologen Joachim Behnke besteht eine „überwiegende Wahrscheinlichkeit“, dass es nach der Wahl den größten Bundestag aller Zeiten geben wird. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe. Auf Grundlage der Ergebnisse führender Umfrageinstitute von Anfang September kommt Behnke demnach im Schnitt auf etwa 685 Abgeordnete.

Wenn die Union etwas schwächer abschneiden würde und die AfD auf elf Prozent käme, errechnet Behnke sogar mehr als 700 Sitze. Das ist auf die komplizierte Umrechnung der abgegebenen Stimmen in Parlamentssitze zurückzuführen: Die sogenannten Überhang- und Ausgleichsmandate können den im Bundestag vertretenen Parteien zusätzliche Sitze bescheren. Behnke hat auch das Stimmensplitting berücksichtigt, also eine Abgabe von Erst- und Zweitstimme für unterschiedliche Parteien, welches die Zahl der Abgeordneten gegenüber den reinen Umfrageergebnissen noch einmal erhöht.

Der Bundestag hatte bisher maximal 672 Sitze. Ohne Überhang- und Ausgleichsmandate gäbe es nur 598 Abgeordnete.

Autor: dts
Foto: Der Plenarsaal des Deutschen Bundestages. | Foto: Deutscher Bundestag / Marc-Steffen Unger