Berlin | Der AfD-Bundesvorstand sorgt sich um mögliche Folgen der Radikalisierung seiner Nachwuchs-Organisation Junge Alternative (JA). „Wir dürfen nicht riskieren, dass die JA ein Fall für den Verfassungsschutz wird“, heißt es in AfD-Vorstandskreisen, berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben). Der AfD-Vorstand beauftragte zwei Mitglieder, bis zum 22. Juni über die Lage in der JA Bericht zu erstatten.

Auch der Vorsitzende der Jugendorganisation, Damian Lohr, ist geladen. Beim jüngsten Nachwuchs-Organisation-Bundeskongress in Seebach sollen unter anderem mehrfach alle Strophen des Deutschlandliedes gesungen worden sein. In einem Brief an den AfD-Vorstand beklagten sich vier JA-Führungskader über die aggressiven Radikalen in der Organisation und forderten die Mutterpartei zum Handeln auf.

Unter anderem heißt es darin: „Dass von teils ranghohen Funktionären bzw. deren Partnerinnen mehrfach Beleidigungen wie „Bastarde“ oder „Ratten“ in Richtung gemäßigter Mitglieder geäußert wurden, sei an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber erwähnt, gehören sie doch spätestens seit dem letzten Bundeskongress in Büdingen zum Standardrepertoire einer bestimmten Gruppierung innerhalb der JA.“ Aus dem AfD-Vorstand hieß es, mögliche Sanktionen könnten das Streichen finanzieller Unterstützung oder gar die Aberkennung des Status als offizielle Jugendorganisation sein. Auf dem Kongress in Seebach hatte AfD-Chef Alexander Gauland die Zeit des Nationalsozialismus als „Vogelschiss“ bezeichnet.

Ein Anführer der Radikalen in der JA nannte die Rede auf Facebook „den Beginn einer neuen deutschen Identität“.

Autor: dts