Berlin | Der Neubau des Bundesnachrichtendienstes in Berlin-Mitte wird voraussichtlich noch teurer als zuletzt kalkuliert. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ sind die im vergangenen Herbst zusätzlich bewilligten Mittel in Höhe von knapp 100 Millionen Euro zum Jahresende schon wieder aufgezehrt. Intern rechnen Regierungsexperten damit, dass nach der Bundestagswahl der nächste Zuschuss beantragt werden muss.

Insgesamt soll das Projekt rund 900 Millionen Euro kosten. Auch der extra einkalkulierte zeitliche Puffer von sieben Monaten ist fast verbraucht. Nach jetzigem Stand sollen die ersten Beamten ab 2014 in die Gebäude an der Chausseestraße einziehen.

Ein Grund für die Probleme sind Streitigkeiten mit beteiligten Unternehmen auf der Baustelle. Der Bund hat zuletzt mit 24 Firmen juristische Auseinandersetzungen geführt. Zudem ringt die Sicherheitsabteilung des BND seit Monaten mit der Berliner Feuerwehr über das richtige Vorgehen im Falle eines Feueralarms.

Die BND-Mitarbeiter fürchten Sicherheitsrisiken, falls die Einsatzkräfte unbeaufsichtigt in alle Teile des Gebäudes vordringen könnten. Andere Geheimdienste könnten sich diese Lücke zunutze machen und sich Zugang zum Haus verschaffen. Deswegen haben sich beide Seiten auf einen Kompromiss geeinigt.

Demnach müssen eintreffende Löschzüge in einer „Schlüsselzentrale“ einen Schlüsselbund abholen, der ihnen den Weg zum Brandherd ermöglicht. Eine BND-Eskorte soll die Feuerwehrleute anschließend durch das Gebäude begleiten und erst kurz vor dem Feuer zurückbleiben.

Autor: dts