Berlin | Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Hans-Georg Maaßen, soll ein Treffen mit der früheren AfD-Chefin Frauke Petry intern eingeräumt haben. Das berichtet die „Welt“ (Freitagsausgabe) unter Berufung auf Sicherheitskreise. Demnach soll Maaßen dem zuständigen Staatssekretär im Bundesinnenministerium in der vergangenen Woche erklärt haben, er habe Petry Ende 2015 zwar getroffen, aber sie in keiner Weise beraten oder sie gar vor einer Beobachtung der Partei durch seine Behörde gewarnt.

Petry bestreitet, dass es jemals ein Treffen mit Maaßen gegeben habe. Die ehemalige Vorsitzende der Jungen Alternative (JA) in Sachsen, Franziska Schreiber, schreibt in ihrem Buch „Inside AfD“ allerdings, dass Petry durchaus von entsprechenden Gesprächen berichtet habe. Maaßen habe der damaligen Parteichefin sogar nahegelegt, ein Parteiausschlussverfahren gegen den Thüringer AfD-Politiker Björn Höcke einzuleiten.

Ansonsten seien „die Beobachtung und Nennung im Verfassungsschutzbericht unvermeidbar“. Außerdem sei Maaßen der AfD „wohlgesonnen“, soll Petry behauptet haben. Das BfV erklärte auf Nachfrage, es entspreche „nicht den Tatsachen, dass Dr. Maaßen der AfD oder einzelnen Führungspersonen geraten hat, ein Parteiausschlussverfahren gegen Herrn Höcke einzuleiten“.

Weiter heißt es: „Im Übrigen führt der Präsident des BfV Gespräche mit Vertretern vieler Parteien und Organisationen.“ Zu „einzelnen Terminen, Personen und Inhalten“ könne man keine Angaben machen.

Autor: dts