Berlin | Der US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz ist offenbar zeitweise Teil einer wichtigen Nachschublinie für syrische Rebellen gewesen: Das US-Militär lieferte laut gemeinsamen Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ sowie der Journalistennetzwerke OCCRP und BIRN bis mindestens Ende 2016 Waffen und Munition aus Osteuropa nach Syrien.

Während ein CIA-Programm zur Unterstützung von Gegnern von Präsident Baschar al-Assad eingestellt wurde, werden Gruppen für den Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ weiter versorgt. Die Bundesregierung erklärte, keine Erkenntnisse zu Lieferungen über das Bundesgebiet zu haben.

Weder für Syrien noch seine Nachbarländer seien seit 2010 Genehmigungen erteilt worden, erklärte das Wirtschaftsministerium den Medien. „Schon wieder ist es Ramstein, über das die USA ihre schmutzigen Kriege in aller Welt organisiert, und schon wieder guckt die Bundesregierung ganz intensiv weg und will mit all dem nichts zu tun haben.“, kritisierte Linken-Politiker Jan van Aken. Die Bundesregierung trage eine Mitverantwortung „für das freie Fluten von Waffen in den Nahen Osten“.

Die Journalistennetzwerke OCCRP und BIRN hatten 2016 unter dem Titel „Making a Killing“ erstmals über Waffenlieferungen aus Europa an syrische Rebellen berichtet.

Autor: dts | Foto: USAirForce / Airman 1st Class / Joshua Magbanua