Berlin | Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) ist offenbar in ein europaweites Netzwerk von Neonazis eingebettet gewesen. Darauf weisen Dokumente des NSU, Aussagen von mutmaßlichen Unterstützern und weitere Erkenntnisse deutscher Ermittlungsbehörden hin, über die der Sender ZDFinfo in der Dokumentation „Brandstifter im Staatsauftrag“ berichtet. Demnach sah sich der NSU in der Tradition von Blood & Honour, einem europaweiten Neonazi-Netzwerk, das für den bewaffneten Kampf gegen Ausländer und Andersdenkende wirbt.

Im ausgebrannten Haus des Trios in Zwickau fanden die Ermittler im Dezember 2011 die Datei eines Briefs an die Unterstützer des NSU. Darin geht es um gezielte Aktionen „vorrangig gegen Ausländer“, umgesetzt „durch unabhängige Kampfzellen“. Es ist die Strategie von Combat 18, dem bewaffneten Arm des Neonazi-Netzwerks Blood & Honour. Combat 18 rechtfertigt politische Morde und verbreitet Anleitungen zum Bombenbau.

Die Anschläge sollen von Terrorzellen ausgeführt werden, die auf eigene Faust unabhängig voneinander operieren.

Autor: dts