Songdo/Bonn | Die Stadt Bonn ist im Rennen um den Sitz des internationalen Klimafonds leer ausgegangen. Der Exekutivrat des Grünen Klimafonds entschied sich am Samstag für die südkoreanische Stadt Songdo. Die auf der dreitägigen Sitzung des Direktoriums in Songdo gefällte Entscheidung muss noch Ende November auf der UN-Klimakonferenz in Doha (Katar) bestätigt werden. Neben Deutschland hatten sich auch die Schweiz, Polen, Namibia, Mexiko und Südkorea beworben. In Bonn ist bereits das UN-Klimasekretariat beheimatet.

Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums sagte auf dapd-Anfrage in Berlin, Bonn wäre ein guter Standort für den Sitz des Klimafonds gewesen. Nun aber gratuliere man Songdo herzlich. Der Grüne Klimafonds werde auch künftig kräftig von Deutschland unterstützt. Deshalb sei das Direktorium der Einrichtung für seine nächste Sitzung vom 12. bis 15 März 2013 auch nach Berlin eingeladen worden.

Der Grüne Klimafonds soll künftig Entwicklungs- und Schwellenländern Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um ihre Volkswirtschaften klimafreundlich umzugestalten und sich vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Insgesamt wollen die UN-Staaten ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaprojekte aufwenden – einen erheblichen Teil dieser Summe soll der Klimafonds mit rund 300 Mitarbeitern verwalten. Das Sekretariat soll seine Arbeit 2014 aufnehmen.

Die Bundesregierung hatte intensiv darum geworben, den Sitz des Grünen Klimafonds nach Bonn zu holen: Mit Außenminister Guido Westerwelle (FDP), Umweltminister Peter Altmaier (CDU) und Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hatten sich gleich drei Ressortchefs persönlich engagiert. Die Ansiedelung des Klimafonds in Bonn sei eine „Herzensangelegenheit“ der Bundesregierung, sagte Westerwelle, der in Bonn lebt und dort auch seinen Wahlkreis hat, vor einem Monat vor mehr als 70 Botschaftern.

Autor: dapd