Berlin | Das CDU-Präsidium unterstützt mehrheitlich eine Kanzlerkandidatur von Parteichef Armin Laschet. Das sagte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier am Montag nach einer Präsidiumssitzung in Berlin. Eine Abstimmung fand demnach aber nicht statt.

Laschet will sich nach einer Sitzung des Parteivorstands am Nachmittag den Fragen der Presse stellen. Bei der CSU ist am späten Nachmittag eine Präsidiumssitzung geplant. Sowohl Laschet als auch CSU-Chef Markus Söder hatten am Sonntag Interesse an der Kanzlerkandidatur der Union angemeldet. Eine Einigung soll innerhalb der nächsten Tage erfolgen.

Bartsch wirft Union „unwürdiges Theater“ vor

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hat CDU und CSU aufgefordert, ihre Auseinandersetzung um Personalfragen einzustellen. „Das unwürdige Theater `Personalpolitik der Union` muss enden“, sagte Bartsch dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Die Pandemie-Politik dürfe nicht länger „Spielball der Machtpolitik von CDU und CSU“ sein, fügte er hinzu.

Die Union sei „überreif“ für die Opposition. „Wer auch immer kandidiert, wird Oppositionsführer werden oder Ministerpräsident bleiben“, so Bartsch.

Umfrage: 36 Prozent hätten Söder gern als Kanzler

36 Prozent der Deutschen würden CSU-Chef Markus Söder laut einer aktuellen Umfrage des Instituts Forsa gerne als Bundeskanzler sehen. In einer Kanzlerfrage ohne Vorgabe nannten im „RTL/n-tv-Trendbarometer“ nur drei Prozent der Befragten CDU-Chef Armin Laschet. Vor ihm landen die Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck (elf Prozent) und Annalena Baerbock (zehn Prozent) sowie SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz (zehn Prozent).

Fünf Prozent der Befragten nannten Friedrich Merz. 19 Prozent würden lieber einen anderen politischen Akteur als Kanzler sehen, sechs Prozent nannten Namen von Prominenten außerhalb der Politik. Auch unter Unionsanhängern genießt Laschet weniger Vertrauen als Söder.

Nur 32 Prozent der Wähler, die bei der Bundestagswahl 2017 CDU oder CSU gewählt haben, würden laut Umfrage derzeit bei ihrer damaligen Wahlentscheidung bleiben, wenn Laschet Kanzlerkandidat der Union wäre. Wenn Söder als Kanzlerkandidat aufgestellt würde, würden derzeit 73 Prozent der damaligen Wähler ihre Stimmen erneut CDU oder CSU geben. Genauso viele Wähler würden der Union die Treue halten, wenn die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut antreten würde.

Für die Erhebung wurden vom 7. bis zum 10. April 2.024 Personen befragt.

Autor: dts
Foto: Der Wahlkämpfer Laschet im Landtagswahlkampf 2017