Berlin | Laut Bundesbankpräsident Jens Weidmann hätte der Euro-Austritt einzelner Länder „gravierende Konsequenzen“. „Eine Währungsunion ist kein Club, bei dem man problemlos aus- und wieder eintreten kann“, warnte Weidmann in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „Capital“. Ihn irritiere, wie leichtfertig mit dem Gedanken einer Abspaltung der südeuropäischen Staaten gespielt werde.

Wegen der eng verflochtenen Volkswirtschaften des Euroraums hätte dies „gravierende Konsequenzen“ – auch hierzulande: „Deutschland würde schwere Nachteile erleiden“, mahnte der Bundesbankpräsident. Das gleiche gelte für einen deutschen Euro-Ausstieg. „Niemand hier sehnt sich nach der D-Mark zurück“, so Weidmann.

„Wir kämpfen für einen stabilen Euro.“ Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) angekündigte Hilfe, unbegrenzt Staatsanleihen der Krisenländer zu kaufen, lehnte Weidmann im Gespräch mit dem Magazin strikt ab. „Aus meiner Sicht verwischen solche Staatsanleihekäufe die Grenzen zwischen Geldpolitik und Fiskalpolitik“, monierte der Bundesbankpräsident.

Autor: dts