Berlin | Finanzminister Olaf Scholz hat vor den Folgen eines Handelskriegs mit den USA gewarnt. Der „Bild“ (Montag) sagte Scholz: „Ich mache mir schon ernste Sorgen, dass die Grundlage unseres Wohlstands, der freie Handel, aufs Spiel gesetzt wird. Protektionismus ist nicht die Antwort auf die Schwierigkeiten unserer Zeit. Die Lage ist ernst.“ Der Finanzminister kündigte an, mit einer gemeinsamen europäischen Haltung auf die amerikanische Ankündigung zu reagieren, Strafzölle auf Autos zu erheben. „Wir werden der US-Seite unseren Standpunkt sehr deutlich machen – und auf die europäischen Freunde in der EU ist Verlass.“

DGB fürchtet Stellenabbau durch Handelskonflikt

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat vor einem Stellenabbau in Deutschland durch den Handelskonflikt mit den USA gewarnt. Bei einem solchen Wirtschaftskrieg litten am Ende immer die Arbeitnehmer, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Montagsausgabe). Wenn sich die USA abschotteten, drohe eine „Stahlschwemme“ in Europa.

„Dann wären in der Tat Arbeitsplätze gefährdet.“ Der Gewerkschafter rief die Bundesregierung auf, sich um eine Entspannung zu bemühen und gegebenenfalls die Welthandelsorganisation WTO einzuschalten. „Eine Politik nach dem Motto „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ könnte sich verselbständigen und die Sache nur verschlimmern.“

Zugleich erteilte Körzell Forderungen nach einseitigen Eingriffen in den freien Handel eine Absage. „Auf Dumping und Protektionismus bauen wir als Gewerkschaften nicht.“ Nötig sei ein regelbasiertes Handelssystem, von dem beide Seite profitierten.

Autor: dts