Berlin | Die AfD legt in der aktuellen Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa in der Wählergunst zu. Im sogenannten „Trendbarometer“, welches für RTL und n-tv ermittelt wird, verbessert sie sich um einen Prozentpunkt auf 16 Prozent. Das ist der höchste Wert, den Forsa jemals für die Partei gemessen hat.

Die Union hingegen verliert gegenüber der Vorwoche wieder einen Prozentpunkt und kommt nur noch auf 30 Prozent. Die SPD verharrt bei 17 Prozent. Wenn in dieser Woche der Bundestag neu gewählt werden würde, ergäben sich laut Forsa folgende Stimmenanteile: CDU/CSU 30 Prozent (Bundestagswahl 32,9 Prozent), SPD 17 Prozent (20,5 Prozent), FDP zehn Prozent (10,7 Prozent), Grüne 13 Prozent (8,9 Prozent), Linke neun Prozent (9,2 Prozent), AfD 16 Prozent (12,6 Prozent).

Fünf Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2 Prozent). 24 Prozent der Wahlberechtigten sind unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler: 23,8 Prozent). In Bayern muss die CSU Einbußen hinnehmen: Bei einer Bundestagswahl in Bayern würden laut Forsa nur noch 34 Prozent die CSU wählen.

Bei einer Landtagswahl käme die Partei auch nur auf 38 Prozent und wäre damit drei Monate vor der Landtagswahl weit von der angestrebten absoluten Mehrheit entfernt. Mit der Neuausrichtung ihrer Flüchtlingspolitik wollten Bundesinnenminister Seehofer und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder AfD-Wähler für die CSU gewinnen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die AfD gewinnt neue Anhänger und käme bei einer Bundestagswahl in Bayern auf 16, bei einer Landtagswahl auf 14 Prozent.

Die aktuelle Wahlabsicht bei einer Landtagswahl in Bayern: CSU 38 (bei der Landtagswahl 2013 47,7 Prozent), SPD zwölf Prozent (20,6 Prozent), FDP sechs Prozent (3,3 Prozent), Grüne 15 Prozent (8,6 Prozent), Linke drei Prozent (2,1 Prozent), Freie Wähler acht Prozent (9,0 Prozent), AfD 14 Prozent, sonstige Parteien vier Prozent (8,7 Prozent). „Anders als von der CSU erhofft, gewinnt sie durch den von ihr angezettelten Streit mit der CDU in der Flüchtlingsfrage keine neuen Wähler, sondern schwächt ihre Wählersubstanz weiter“, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL. Die von der CSU behauptete „Glaubwürdigkeitslücke“ erweise sich als Trugbild. „Das Gespür der bayerischen Wähler ist da offenbar besser als das der CSU, denn über zwei Drittel der Bayern (69Prozent) hatten zu Recht vermutet, dass die harte Haltung in der Flüchtlingsfrage die AfD-Wähler nicht dazu veranlasst, der CSU ihre Stimme zu geben. Und in der Tat treibt die CSU der AfD neue Anhänger zu.“ Die Daten zur politischen Stimmung in Deutschland wurden vom 2. bis 6. Juli 2018 unter 2.502 Befragten und die Daten zur politischen Stimmung in Bayern vom 4. bis 6. Juli unter 1.003 Befragten erhoben.

Autor: dts