Berlin | Die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD gehen erneut in die Verlängerung. Die Gespräche sollen am Dienstag in der CDU-Zentrale fortgesetzt werden, wurde am Montagabend kurz nach 19 Uhr bekannt. Am Dienstag brauche man noch den ganzen Tag, sagte Daniel Günther, der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein.

„Die strittigen Punkte sind noch strittig.“ Mehrere Politiker hatten die SPD-Zentrale bereits verlassen, darunter Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU). Dies ist die zweite Verlängerung der Verhandlung: Am Sonntagabend kurz nach 19 Uhr hatte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil bekannt gegeben, dass die Koalitionsverhandlungen am Montag um 10 Uhr im Willy-Brandt-Haus fortgesetzt werden.

Zwar hätten sich Union und SPD in vielen Punkten geeinigt, allerdings gebe es auch Themen, „bei denen die Parteien voneinander entfernt sind“, so Klingbeil. Eigentlich sollten die Koalitionsverhandlungen am Sonntagabend abgeschlossen werden. „GroKo jetzt in der xten Verlängerung. Wird langsam langweilig. Wann beginnt endlich 11-Meter-Schießen“, kommentierte Grünen-Urgestein Christian Ströbele die Vertagung.

INSA: Große Koalition hat keine Mehrheit mehr

Im aktuellen INSA-Meinungstrend verlieren CDU/CSU drei Prozentpunkte und kommen damit nur noch auf 30,5 Prozent. Die SPD (17 Prozent) verliert erneut einen halben Punkt. Die Grünen (12,5 Prozent) gewinnen eineinhalb Punkte, AfD (15 Prozent) und FDP (10 Prozent) gewinnen je einen Punkt hinzu.

Linke (11 Prozent) und sonstige Parteien (4 Prozent) halten ihre Werte aus der Vorwoche. Erstmals seit Erhebung des INSA-Meinungstrends gibt es mit zusammen 47,5 Prozent keine Mehrheit mehr für eine Große Koalition aus Union und SPD. Ein Jamaika-Bündnis aus CDU/CSU, FDP und Grünen kommt zusammen auf 53 Prozent.

Für den INSA-Meinungstrend im Auftrag der „Bild“ (Dienstagsausgabe) wurden vom 2. bis zum 5. Februar insgesamt 2.034 Bürgerinnen und Bürger befragt.

Autor: dts
Foto: Symbolfoto Kanzleramt