Berlin | Linken-Vize Martina Renner hat das Vorgehen der Polizei in Stuttgart scharf kritisiert. „Bei jugendlichen Straftätern schaut man nach dem nach dem familiären Umfeld, zu Vorstrafen, zur Situation in der Schule“, sagte Renner in der Sendung „Frühstart“ von RTL und n-tv. Abfragen bei Standesämtern zum Herkunftsland der Eltern oder Großeltern seien aber diskriminierend.

Renner sprach von einem fatalen Signal in einer Situation, „wo wir angefangen haben in der Gesellschaft über Rassismus zu reden“. Auf die Frage, ob sie das Vorgehen der Stuttgarter Polizei als rassistisch bezeichnen würde, sagte Renner: „Ja, das würde ich an dieser Stelle ganz deutlich sagen.“ Den Fokus auf die Herkunft der Eltern zu legen, bedeute, Kriminalität zu ethnisieren. „Also zu sagen, es gibt so etwas wie Gene oder Herkunft, die etwas über Kriminalität aussagen“, so Renner.

CDU-Innenexperte verteidigt Stuttgarter Polizei

Der baden-württembergische CDU-Bundestagsabgeordnete und Innenexperte Armin Schuster hat die Stuttgarter Polizei gegen Kritik wegen der sogenannten Stammbaumforschung in Schutz genommen. „Ich kann beim Vorgehen der Polizei Stuttgart keinen Fehler erkennen“, sagte Schuster dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagausgaben). Soziologische Täteranalysen seien „nach solchen Exzessen“ polizeilicher Standard.

„Wie soll die Polizei denn sonst zielgerichtete Strategien und Präventionsmaßnahmen für kommende Lagen entwickeln? Vielleicht halten sich einige politische Hobby-Sicherheitsexperten einfach mal zurück.“ Die andauernden „rhetorischen Tritte linker Politiker“ gegen die Polizei würden immer mehr zum eigentlichen Sicherheitsrisiko.

Autor: dts