Düsseldorf | aktuslisiert 13:40 Uhr |Nach der historischen Wahlniederlage der nordrhein-westfälischen CDU will die Partei mit einem komplett neuen Personaltableau den Wiederaufbau schaffen. Nicht nur, dass Armin Laschet nach dem Rücktritt des bisherigen Landesvorsitzenden Norbert Röttgen die Parteiführung übernehmen soll. Auf dem Parteitag Ende Juni sollen auch die übrigen Führungsposten neu besetzt werden. Für das Amt des Generalsekretärs will Laschet den ehemaligen Landtagsabgeordneten Bodo Löttgen vorschlagen. Neue Landesschatzmeisterin soll die Kölnerin Andrea Verpoorten werden.

Für das Amt des Generalsekretärs will Laschet den ehemaligen Landtagsabgeordneten Bodo Löttgen vorschlagen. Der 53-Jährige wurde am Montag in Düsseldorf als designierter Nachfolger von Oliver Wittke präsentiert. Löttgen sei „wie kein anderer“ in der CDU in den Kommunen verankert und solle nach der Wahlniederlage von der Parteibasis aus den Wiederaufbau der CDU mitgestalten, kündigte Laschet an. Als künftiger Generalsekretär sieht es Löttgen als eine seiner wichtigsten Aufgaben an, den Kontakt mit den CDU-Anhängern an der Basis zu intensivieren. „Ich habe mir vorgenommen, den Mitgliedern die Freude an dem Kampf für gemeinsame Ziele wiederzugeben“, sagte Löttgen, der bei der NRW-Wahl Mitte Mai sein Landtagsmandat verloren hatte. Zudem müssten die innerparteiliche Organisation weiterentwickelt und moderne Kommunikationsstrukturen geschaffen werden.

Mit dem Posten des Generalsekretärs ist in einer Partei oftmals auch die Abteilung Attacke verbunden. Dass Löttgen bislang nicht als politischer Haudegen in Erscheinung getreten ist, sieht Laschet nicht als Nachteil. Stattdessen gehe es darum, einen „neuen Stil“ zu versuchen und „einfach mal zu sagen, wofür wir denn stehen“. Zudem gebe es in der CDU-Landtagsfraktion mehrere Mitglieder, die in Debatten auch vor Attacken nicht zurückschreckten. Sollte Löttgen auf dem CDU-Parteitag in Krefeld gewählt werden, löst er den bisherigen Generalsekretär Wittke ab. Der hatte den Posten seit 2010 inne und soll laut Laschet künftig eine „wichtige Rolle“ innerhalb der Landtagsfraktion spielen.

Verpoorten statt Thoben

Auch die Funktion des Landesschatzmeisters wird neu besetzt. Die bisherige Finanzfrau Christa Thoben tritt nicht mehr an und wird durch die Kölner CDU-Politikerin Andrea Verpoorten ersetzt. Die 38-Jährige gehöre zur „jüngeren Garde der CDU“ und sei gut mit der nordrhein-westfälischen Wirtschaft vernetzt, sagte Laschet. Verpoorten kündigte an, als „Brückenbauerin“ zwischen der Wirtschaft und der CDU zu fungieren. Zudem soll sie den verschuldeten CDU-Landesverband bis 2017 finanziell sanieren.

Bei den fünf Stellvertreterposten des Landesvorsitzenden bahnt sich ebenfalls eine Runderneuerung an. Bis auf den Vorsitzenden der Jungen Union, Sven Volmering, der auch bislang einen Vizeposten hat, sind alle Bewerber neu. Dazu gehören der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Steffen Kampeter, und der frühere Generalsekretär Hendrik Wüst. Zudem kandidieren bislang Ina Scharrenbach und Elisabeth Winkelmeier-Becker.

Autor: Christian Wolf/ dapd | Foto: Robert Pfeil/ dapd
Foto: Andrea Verpoorten, Armin Laschet und Bodo Löttgen (v.l.n.r.)