Wiesbaden | aktualisiert | Andrea Nahles ist am Sonntag beim Außerordentlichen SPD-Bundesparteitag in Wiesbaden zur neuen Bundesvorsitzenden gewählt worden. Auf sie entfielen 414 von 624 abgegebenen gültigen Stimmen. Das entspricht einer Zustimmung von knapp 66 Prozent.

Die Bundestagsfraktionschefin setzte sich dabei gegen die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange durch, die auf 172 Stimmen kam. 38 Delegierte enthielten sich. Medienberichten zufolge war im Vorfeld der Abstimmung in der Parteiführung ein Ziel von 75 Prozent oder mehr für Nahles ausgegeben worden.

In ihrer Vorstellungsrede hatte die neue Vorsitzende für eine Erneuerung der Partei geworben: „Man kann eine Partei in der Regierung erneuern. Diesen Beweis will ich ab morgen erbringen“, sagte sie.

Ex-SPD-Chef Schulz zeigt sich solidarisch mit Nahles

Der ehemalige SPD-Chef Martin Schulz hat sich beim Parteitag in Wiesbaden solidarisch mit seiner Nachfolgerin Andrea Nahles gezeigt. „Ich wünsche Andrea Nahles, dass sie die volle Loyalität der Parteiführung bekommt, denn ein Vorsitzender, der sich mehr mit seiner eigenen Partei befassen muss, als mit dem politischen Gegner, hat es schwer“, sagte Schulz am Sonntag am Rande des Parteitags dem Sender Phoenix. Das Abstimmungsergebnis spiegle in etwa das Ergebnis der Mitgliederabstimmung zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen wider.

„Ich traue Andrea Nahles zu, dieses skeptische Drittel, das für Simone Lange gestimmt hat, auch zu gewinnen. Ich glaube, dazu hat sie die Kraft und auch die Ausdauer. Das schafft sie, indem sie inhaltlich nicht indifferent bleibt, sondern eine klare Linie hat, die für die Mehrheit wirbt, und das nicht auf der Grundlage von irgendwelchen Tricks, sondern mit der Kraft des Arguments“, so Schulz weiter.

Autor: dts