Berlin | Der neue Bundesgeschäftsführer der Linken, Harald Wolf, hat die Führung seiner Partei aufgerufen, den Machtkampf zu beenden und sich der Sacharbeit zuzuwenden.

„Es ist notwendig, dass wir von dieser personalisierten Auseinandersetzung wegkommen und einen Prozess organisieren, in dem wir die offenen Fragen diskutieren“, sagte er der „Berliner Zeitung“ (Montagsausgabe) mit Blick auf die Konflikte zwischen den Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger einerseits sowie den Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch andererseits und fügte hinzu: „Es geht nicht darum, dass wir zusammen ziehen und uns alle mögen. Es geht darum, die inhaltlichen Fragen zu lösen. Die Partei besteht im Übrigen nicht nur aus den Partei- und Fraktionsvorsitzenden, sondern aus zehntausenden Mitgliedern. Und die erwarten von uns, dass wir uns den Sachfragen zuwenden.“ Wichtig sei, „die Diskussion in den Gremien zu führen und nicht über die Medien und nicht über Facebook“.

Er habe „in der Tat viel Geduld und Langmut“, so Wolf. „Aber auch meine Langmut ist nicht unbegrenzt. Und es ist am besten, wenn die Situation, in der sie ernsthaft auf die Probe gestellt wird, gar nicht erst eintritt.“

Auf die Frage, ob er beim Parteitag im Juni für das Amt kandidiere, antwortete Wolf lediglich: „Meine Zusage gilt für die Zeit bis zum Parteitag.“ Der bisherige Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn war wegen des Machtkampfs zurück getreten. Wolf wurde am Samstag vom Parteivorstand zu seinem Nachfolger bestellt.

Autor: dts