Kassel | Der Kasseler Politikwissenschaftler Kenan Engin hat sich für die Abschaffung eines Verbots von Symbolen der Kurdischen Arbeiterpartei PKK in Deutschland ausgesprochen. „Gerade bei den frustrierten jüngeren Teilnehmern führt das Verbot eher zu Aggressionen und trägt damit zu einer Eskalation der Lage bei“, sagte er dem „Mannheimer Morgen“ (Freitagsausgabe). Die in Deutschland lebenden Kurden seien häufig wegen der Angriffe der Türkei in Nordsyrien extrem betroffen.

Dort lebten teilweise noch ihre Familienangehörige. „Die Menschen, die zu Demonstrationen gehen, sind also unmittelbar von den Konflikten beeinflusst“, sagte Engin, der selbst kurdische Wurzeln hat. Der Einschätzung des Wissenschaftlers zufolge müsse Europa zur Lösung des Konflikts Waffenlieferungen an die Türkei stoppen.

„Die Türkei darf sich nicht zu irgendwelchen Einmärschen ermutigt fühlen“, so Engin.

Autor: dts
Foto: Das Zeigen dieser Fahnen führte am vergangenen Wochenende in Köln zum Abbruch einer friedlich verlaufenden kurdischen Demonstration