Düsseldorf | Bis zum Frühjahr 2013 soll es in Nordrhein-Westfalen ein neues Bestattungsgesetz geben. Damit will die rot-grüne Landesregierung unter anderem muslimische Bestattungen im Land erleichtern, kündigte Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) am Freitag in Düsseldorf an. So sollen Kommunen gemeinnützigen Religionsgemeinschaften und religiösen Vereinen die Errichtung und den Betrieb von Friedhöfen übertragen dürfen.

Ein wesentlicher Inhalt des Gesetzentwurfes betrifft zudem ein Aufstellungsverbot für Grabsteine aus Kinderarbeit. Friedhofsträgern soll ermöglicht werden, eine solche Regelung in ihre Satzungen aufnehmen zu dürfen. Laut Ministerium gibt es zwar keine verlässlichen Zahlen, wie viele Kinder an der Herstellung von importierten Grabsteinen beteiligt sind. In der indischen Steinindustrie sollen aber mindestens 150.000 Kinder arbeiten.

Zunächst sollen sich Experten wie der Bestatterverband oder islamische Verbände mit dem Gesetzentwurf auseinandersetzen. Nach der parlamentarischen Sommerpause will sich das Kabinett mit dem Vorhaben befassen und den Entwurf dann in den Landtag einbringen.

Autor: dapd