München | Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat eine Regierungsumbildung in München nach der Bundestagswahl im Herbst angekündigt. „Wenn Joachim Herrmann aufgrund des Wahlergebnisses Bundesminister werden kann, dann wird es eine große Kabinettsumbildung geben. Ich will dann in den Landtagswahlkampf mit einer Mannschaft gehen, die die Perspektiven für die Zeit danach sichtbar macht“, sagte Seehofer der „Welt am Sonntag“.

Eine Rückkehr Karl-Theodor zu Guttenbergs schließt Seehofer trotz dessen Absagen nicht aus. „Er sagte `im Moment`. Ich würde es begrüßen, wenn er sich wieder Schritt für Schritt bei uns einfädeln würde. Ob dann Weiteres damit verbunden ist, hängt vom Verlauf des Wahlkampfs und letztlich vom Wahlergebnis ab. Mein Ziel ist, möglichst viele fähige Leute um mich zu haben.“

— — —

Philipp zu Guttenberg hält den Adel für nicht mehr zeitgemäß

Philipp Franz Freiherr von und zu Guttenberg hält den Adel für nicht mehr zeitgemäß. „Aber es ist zeitgemäß und wichtig, sich unsere tradierten Werte zu erhalten und zu pflegen“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Der Adel sei höchstens noch eine Wertegemeinschaft, die aus der Tradition heraus versuche, sich zu erhalten.

Eine Bedeutung aber habe er nicht mehr, sagte zu Guttenberg. Auf die Frage, ob sein Bruder Karl-Theodor zu Guttenberg plane, in den Berliner Politikbetrieb zurückzukehren sagte er: „Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung.“ Mit seinem Bruder verbinde ihn aber eine große Liebe.

„Wir haben immer sehr viel Spaß, wenn wir uns wiedersehen“, sagte er. Philipp zu Guttenberg, der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzer ist, wehrte sich zudem gegen Kritik an der Jagd im Wald: Diese werde geübt von Menschen, „die sich nicht auskennen. Ich kann nicht für Wald plädieren und gleichzeitig kein Rotwild schießen. Das geht einfach nicht zusammen. Hier ist Aufklärung wichtig“, sagte Philipp zu Guttenberg.

Autor: dts