Berlin | Das Bundesverteidigungsministerium und die verschiedenen Verbände, in denen Soldaten organisiert sind, können sich seit Jahren nicht darauf einigen, wer in Deutschland als „Veteran“ gilt. Das berichtet „Bild“ (Donnerstagausgabe). Das Ministerium will nicht „über die Köpfe dieser großen Verbände hinweg“ entscheiden, sagte ein Sprecher zu „Bild“.

Deshalb können die bereits 2013 beschafften Medaillen zur Ehrung von Veteranen (10.200 Stück) bislang nicht ausgehändigt werden. Sie werden seit fünf Jahren im BMVg aufbewahrt, bestätigte das Ministerium „Bild“. Ex-Vier-Sterne-Nato-General Hans-Lothar Domröse ist „sprachlos, dass die Würdigung unserer Männer und Frauen an der Begriffsdefinition scheitert. Veteranen sind für mich alle Soldaten und Soldatinnen, die in einem mandatierten Einsatz gedient haben“, sagte er „Bild“. „Wir warten schon seit Jahren darauf, dass die Politik ihr Versprechen einlöst und ein Veteranenkonzept vorlegt“, sagte Andre Wüstner, Vorsitzender des Bundeswehrverbands, zu „Bild“. Von zentraler Bedeutung sei dabei, „dass die Definition des Veteranenbegriffs keine ausgrenzende oder spaltende Wirkung hat“.

Fritz Felgentreu, SPD-Experte, fordert: „Das Ministerium sollte endlich seine Definition des Veteranen vorlegen.“ CSU-Verteidigungspolitiker Florian Hahn wünscht sich, „dass das Ministerium gemeinsam mit den Verbänden eine Regelung findet.“ Das Ministerium sieht allerdings „keine entsprechende Tradition in Deutschland“.

Weiter heißt es in einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der AfD: „Die Bundesregierung nutzt diesen Begriff nicht.“

Autor: dts