Berlin | Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will in der kommenden Woche eine Initiative zur Rettung des Einzelhandels in den Stadtzentren ergreifen. „Am Dienstag geht es mit einem Innenstadt-Gipfel im Ministerium los“, sagte der CDU-Politiker der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Und weiter: „Das ist der Auftakt für einen Prozess zur Belebung unserer Innenstädte.“

Die Geschäfte in den Innenstädten kämpften schon seit Jahren mit dem wachsenden Online-Handel, durch Corona habe sich das verschärft. „Für mich gehören diese Läden zu unserer gewachsenen Kultur“, so Altmaier. Konkret will der Minister dem stationären Einzelhandel helfen, die Vorteile der Digitalisierung für sich selbst zu nutzen.

„Wir können die Digitalisierung nicht zurückdrehen. Aber wir können dafür sorgen, dass sie zum Verbündeten des Einzelhändlers wird“, sagte Altmaier. So könnten die Kunden beispielsweise im Online-Shop über den Einzelhändler ihrer Wahl einkaufen und die Bestellung dann im Laden abholen, weil sie tagsüber nicht zu Hause seien und kein Paket in Empfang nehmen könnten.

„Wenn dann auch noch die Logistik schneller oder regionaler ist als bei Amazon, wäre das ein zusätzlicher Vorteil.“ Der Marktanteil des Onlinehandels war während des Lockdowns sprunghaft angestiegen. Seither hat sich das Wachstum etwas verlangsamt, betrug aber nach den Zahlen des Bundesverbands E-Commerce im dritten Quartal immer noch 13,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Onlineportale der stationären Händler konnten nur halb so viel zulegen. Auch die Kaufhausschließungen des Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof setzen der Attraktivität vieler Innenstädte zu.

Autor: dts