Berlin | Bei den Grünen gibt es neben der amtierenden Parteivorsitzenden Simone Peter vier weitere führende Mitglieder, die eine Kandidatur für den Parteivorsitz erwägen. Das berichtet die „Frankfurter Rundschau“ (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf führende Parteikreise. Peters Co-Vorsitzender Cem Özdemir hat unabhängig vom Ausgang der Regierungsbildung bereits vor Monaten erklärt, dass er nach neun Jahren an der Spitze nicht wieder antreten werde.

Als prinzipiell interessiert gelten der Politische Bundesgeschäftsführer Michael Kellner, der Europaabgeordnete Sven Giegold und Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer für den Fall, dass er nach der Landtagswahl am Sonntag nicht mehr Landwirtschaftsminister bleiben kann. Alle drei Politiker zählen wie Peter ebenfalls zum linken Parteiflügel; und alle drei haben ihre Kandidatur noch nicht offiziell erklärt, sondern spielen mit dem Gedanken, es zu tun, schreibt die Zeitung. Um den Frauenplatz könnte sich demnach die brandenburgische Bundestagsabgeordnete Annalena Baerbock bewerben.

Sie zählt zum realpolitischen Flügel. Weitere Kandidaturen von Frauen außer jener von Peter sind nach derzeitigem Stand nicht absehbar. Peter selbst gilt jedoch als chancenlos.

Dass sich Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck bewirbt, gilt unterdessen als eher unwahrscheinlich. Die bisher geltende Satzung sieht eine Trennung von Amt und Mandat vor. Zwar gibt es zwei Basis-Anträge mit dem Ziel, dies zu ändern.

Allerdings gibt es auch Stimmen, die sagen, selbst wenn das geschähe, werde Habeck es schwer haben, Parteivorsitz und Ministeramt unter einen Hut zu bringen – schon wegen der räumlichen Entfernung zwischen Kiel und Berlin.

Autor: dts