Köln | Die Stadt hatte eine Immobilie in der Thieboldsgase angemietet, um in der Nähe des Kölner Neumarktes ein niederschwelliges Drogenhilfeangebot mit Konsumraum gemäß der Drogenkonsumraumverordnung des Landes NRW einzurichten. Diese wurde nun vom Vermieter gekündigt. Die Stadt muss nun nach einer neuen Immobilie im Bereich des Neumarkt suchen.

Am und rund um den Neumarkt konsumieren Drogenabhängige in den öffentlich zugänglichen Anlagen, auf Gehwegen und in Hauseingängen ihre Rauschmittel. Die Anwohner und Geschäftsleute rund um den zentralen Kölner Platz sind nicht begeistert. Gesundheitsdezernent Dr. Harald Rau will nun eine Steuerungsgruppe einrichten, um die Prozesse zu beschleunigen. Sie soll nach einer geeigneten Immobilie suchen und mit potentiellen Vermietern verhandeln. Zudem sollen weitere beteiligte Behörden eingebunden werden.

SPD kritisiert Stadtverwaltung

Michael Paetzold, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln erklärte dazu: „Die Kündigung der bereits angemieteten Immobilie für einen dringend benötigten Drogenkonsumraum am Neumarkt ist eine Blamage für die Stadtverwaltung. Seit zwei Jahren ist die Einrichtung des neuen Drogenkonsumraums eine Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen. Dabei bieten diese Einrichtungen Suchtkranken wichtige Hilfsmaßnahmen und nehmen gleichzeitig den ungeschützten Drogenkonsum aus der Öffentlichkeit – auch zum Schutz unserer Kinder. Die Stadtverwaltung muss nun schnellstmöglich eine Alternativlösung finden. Die geplanten Drogenkonsumräume im Rechtsrheinischen dürfen dabei nicht unter die Räder kommen. Schließlich endet Drogenkonsum nicht an den Grenzen zur Innenstadt, sondern sind ein stadtweites Problem.“

Autor: Andi Goral