Die Kölner Stadtverwaltung hat in Vorbereitung der Ratssitzung am 18. März dieses Jahres ein Konzept für eine Zwischennutzung des Ebertplatzes vorgelegt. Mehr als eine Million Euro soll dafür bereitgestellt werden.

Köln | Doch bevor die angedachten Maßnahmen umgesetzt werden, muss sich der Kölner Stadtrat mit der Angelegenheit beschäftigen. 1,2 Millionen Euro will Oberbürgermeisterin Henriette Reker dafür an Investitions- und Programmkosten bereit stellen. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität der zentralen Platzfläche zu erhöhen. Vorausgegangen waren zwei so genannte „Ideenschmieden“, auf denen verschiedene Akteure vor Ort ihre Ideen einbrachten und weiterentwickelten.

Im Rahmen der Zwischennutzung sollen dafür neue Akteure für gemeinnützige und gewerbliche Aktivitäten für die aktuell im Bereich der Unterführung leerstehenden Ladenflächen gewonnen werden. Oberbürgermeisterin Reker hatte sich zuletzt gegen eine Schließung der westlichen Unterführungen ausgesprochen. „Bis zum Beginn der endgültigen Umgestaltung soll der Ebertplatz wieder ein attraktiver Aufenthaltsort für alle sein. Dazu sind Investitionen aber auch Aktionen auf dem Platz notwendig, an denen sich die Stadt maßgeblich beteiligen wird. Aber auch Bürger, Initiativen und Anlieger sind gefordert“, so Reker.

Programm und Gastronomie sollen Belebung vorantreiben

Neben der temporären Neugestaltung der Platzflächen sollen auch ein soziokulturelles Programm sowie inklusive Sport- und Spieleaktionen für gute Stimmung sorgen. Lichtinstallationen und moderne Lichtkunst runden das Zwischennutzungskonzept ab. Überdies habe man vor, die bereits bestehenden Kontakte in das soziale Umfeld hinein weiter auszubauen.

Auch die Gastronomieangebote sind Teil der Lösung, sie sollen „ausgeweitet“ werden und so ihren Beitrag zur Platzbelebung beitragen. Mögliche Varianten sind ein Café oder ein Biergarten, das zumindest saisonal geöffnet sein soll. Auch ein ganzjähriger Betrieb soll vonseiten der Stadt nicht ausgeschlossen werden, hierfür müssten jedoch erstmal eine geeignete Fläche reserviert werden. Die Ausschreibung hierzu soll kurzfristig erfolgen. Dennoch will man bereits kurzfristig mobile Gastroangebote auf den Ebertplatz locken.

Das weiterentwickelte Zwischennutzung skonzept sieht weiter vor, die „Wasserkinetische Plastik“ des Künstlers Wolfgang Göddertz zu sanieren und wieder in Betrieb zu nehmen. Die Kosten für die Sanierung und den dreijährigen Betrieb während der Interimszeit belaufen sich auf insgesamt rund 320.000 Euro.

Fahrtreppen werden nicht wiederaufgebaut

Außerdem hatte die Stadtverwaltung in den vergangenen Monaten auch die mögliche Wieder-Inbetriebnahme der 2004 mit Zustimmung der politischen Gremien stillgelegten Fahrtreppen untersucht. Die Untersuchung hat jedoch ergeben, dass der jetzige (fortgeschritten schlechte) Zustand der Fahrtreppen weder eine Reparatur, noch eine Sanierung zulässt. Der ersatzweise Neubau der Fahrtreppen wäre hingegen mit unvertretbaren Kosten verbunden. Statt eines Austausches sollen die Fahrtreppen nun für weitere Kunstprojekte „geöffnet“ werden.

Bürger und Jugendliche, externe Experten, das Bürgerzentrum Alte Feuerwache, örtliche Initiativgruppen und Organisationen können an der Entwicklung des Ebertplatzes aktiv mitwirken. Dazu wurde in den ersten beiden Ideenschmieden zudem ein umfangreiches Partizipationskonzept ausgearbeitet. Dazu gehört auch die regelmäßige Präsenz eines Street-Work-Busses.

Die gesamte Vorlage für die Sitzung des Stadtrates am 18. März 2018 finden sie auch im Ratsinformationssystem.

Autor: Bernd F. Löscher
Foto: Der Ebertplatz soll schöner werden. Nun wird ein Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht.  Bild: ehu