Köln | Die Stadt will das Franz-Sauer-Kaufhaus in der Minoritenstraße kaufen. Dorthin soll das Römisch-Germanische Museum während seiner anstehenden Generalsanierung umziehen. So – laut Kölnischer Rundschau – eine Verwaltungsvorlage im nicht-öffentlichen Teil der jüngsten Sitzung des Liegenschaftsausschusses. Das ruft jetzt den Widerspruch der FDP hervor: Sie schlägt den Umzug in das alte Rautenstrauch-Joest-Museum vor.

Die FDP bezweifelt die in der Vorlage behauptete „detaillierte Prüfung“ der Kaufhaus-Immobilie durch die Kulturverwaltung, die den Standort als „optimal“ erwiesen hätte. Sie sei keine ausreichende Grundlage für die Entscheidung des Rates, die für die Sitzung am 18. Mai fallen soll.

Stattdessen verweist Kulturausschuss-Mitglied Lorenz Deutsch auf das alte Rautenstrauch-Joest-Museum: „Am Ubierring hat die Stadt Köln ein leerstehendes Museum in ihrem Eigentum. Dieses Gebäude bietet nachweislich alle Voraussetzungen für einen Ausstellungsbetrieb, inklusive zweier großer Museumsdepots. Wir sollten das alte Rautenstrauch-Joest-Museum für das Interim des Römisch-Germanischen Museums nutzen und so diesem Gebäude endlich wieder Leben einhauchen!“

Das alte Gebäude am Ubierring wurde der Stadt Anfang des 20. Jahrhunderts von der Familie Rautenstrauch ausdrücklich für kulturelle Zwecke geschenkt. Seit dem Umzug des Museums 2010 in den Neubau an der Cäcilienstraße wird es nicht mehr genutzt. Verschiedene Vorschläge – es etwa der Kölner Filmszene zur Verfügung zu stellen – fanden keine Zustimmung. Das Traditions-Bekleidungshaus Sauer hat seinen Betrieb Ende des Vorjahres geschlossen.

Autor: ehu | Foto: ehu
Foto: Wird seit Jahren nicht mehr genutzt: das alte Rautenstrauch-Joest-Museum am Ubierring.