Köln | Die Stadt Köln hat ein spezialisiertes Planungsbüro mit einem besonderen Anliegen beauftragt. In zwei rechtsrheinischen Wohnquartieren soll ein Kriterienkatalog für barrierefreies Wohnen ausgearbeitet werden.

Wie die Stadt Köln in der vergangenen Woche bekannt gab, wird das Kölner Planungsbüro Dr. Jansen sich die derzeitige Situation in der Kannebäcker-Siedlung in Humboldt-Gremberg und an der Berliner Straße im Stadtteil Mülheim genauer ansehen. Die Erhebungen sollen gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der beiden Quartiere erfolgen. Dabei sollen Daten zu Straßen, Wege und Plätze, Grünflächen und Einkaufsmöglichkeiten ermittelt werden.

„Die Anforderungen von älteren Menschen und Menschen mit Behinderung nehmen bei diesem Projekt zwar eine zentrale Rolle ein, die Erkenntnisse werden letztlich aber allen zu Gute kommen. Auch Familien gewinnen, wenn das Wohnquartier barrierefrei ist. In den Gesprächen mit den Sozialraumkoordinatoren sowie den Vertretern der Senioreneinrichtungen und Bürgervereine haben wir schon viele tolle Anregungen erhalten. Wir sind jetzt sehr gespannt, welche Ergebnisse die geplanten Stadtteilbegehungen bringen werden“, erklärte der Behindertenbeauftragte der Stadt Köln, Dr. Günter Bell

Übergeordnetes Ziel der Stadt ist die Notwendigkeit von Barrierefreiheit angesichts des demografischen Wandels. So soll trotz Geburtenüberschuss und eines positiven Wanderungssaldos der Anteile mobilitätseingeschränkter Personen in der Zukunft weiter zunehmen. Nicht nur die Stadt hat aber ein Interesse daran, dass möglichst viele Menschen so lange wie möglich in ihren Quartieren ein selbstbestimmtes Leben führen können. Einen Zeitplan für die Erstellung eines Kriterienkatalogs gibt es allerdings nicht.

Autor: bfl
Foto: Barrierefreiheit in Wohnquartieren bedeutet nicht nur, dass Hochhäuser einen Aufzug haben müssen. Die Stadt will anhand zweier Wohnquartiere einen Kriterienkatalog entwickeln.