Köln | Ein breites Bündnis von SPD, CDU, Grüne, FDP und Linke bringen einen gemeinsamen Antrag in die politische Beratung des Stadtrates ein. Heute wird der Antrag im Jugendhilfeausschuss beraten und im Juli in der Ratssitzung. Ein Jugendbüro soll geschaffen und Mittel im Wert von rund 250.000 Euro bereit gestellt werden, damit Jugendliche mehr Partizipationsmöglichkeiten in Köln erhalten. Vorbild, so Kirsten Jahn und Svenja Rabenstein, Grüne sowie Niels Schlieben, CDU heute auf einer Pressekonferenz.

Darum geht es

2013 hatte die Stadt Köln die Vereinbarung zur „Kinderfreundlichen Kommune“ unterzeichnet, in der unter anderem das Thema Partizipation von Kindern und Jugendlichen aufgegriffen wird. Jetzt will die Kölner Politik eine ersten Schritt gehen und dafür sorgen, dass es auch in Köln die Chance zu mehr Teilhabe von Kindern gibt. Dies soll ein Leitprojekt werden und sowohl mit Mitarbeitern und Geld ausgestattet werden. Im ersten Schritt soll es ein Jugendbüro geben, mit 1,5 Stellen und rund 250.000 Euro Haushaltsmitteln pro Jahr.

Wichtig ist den Antragstellern, dass sich das Angebot an alle Kinder und Jugendlichen richten soll. Daher will man die Bezirke, Streetworker, Bezirksjugendpfleger, die örtlichen Jugendhilfeträger sowie die Schülervertretungen einbeziehen. Das Argument, die Bezirke und die Verantwortlichen vor Ort wüssten am Besten, was zu ihrem Stadtviertel passe. Auch kleinere Geldauszahlungen für Projekte der Jugendlichen sollen möglich werden, ohne dass diese den Umweg über einen Träger nehmen müssen. Dafür sollen pro Bezirk 5.000 Euro zur Verfügung gestellt werden.

Vorbild Nürnberg

Als Vorbild sieht man in der Kölner Politik das Nürnberger Projekt „Laut“. Dort gibt es eine Medienseite im Netz und sogar einen eigenen TV-Kanal. Die Jugendlichen werden dort aufgefordert sich öffentlich einzubringen und in altersadäquaten Formen ihre Anliegen an die Stadtgesellschaft einzubringen. „Laut’“ gibt es in Nürnber seit 2011 und wird seit 2012 von der Stadt Nürnberg gefördert. In Nürnberg – einer Stadt halb so groß wie Köln – stehen dem Projekt 230.000 Euro im Jahr zur Verfügung.

Wo das neue Kölner Jugendbüro sitzen soll, sind sich die Ideengeber noch nicht einig. Nach dem Jugendhilfeausschuss wird sich abschließend der Kölner Rat am 11. Juli mit dem Thema beschäftigen.

Autor: Andi Goral