Köln | aktualisiert | Am 14. Mai 2017 wählt Nordrhein-Westfalen (NRW) den 17. Landtag. Das heißt also Endspurt für Wahlkampfaktionen. Am vergangenen Samstag veröffentlichten die Jusos Köln-Chorweiler auf ihrer Facebook-Seite Fotos von ihrer Straßenwahlkampfaktion in Köln-Chorweiler. Ein Teil des Straßenwahlkampfes der jungen Sozialdemokraten war, nach den Bildern zu beurteilen, auch das Spiel Dosenwerfen. Malika Jakobs-Neumeier, Vorsitzende der Jusos Chorweiler nimmt nun Stellung zum Wahlkampfstand und zur Intention der Aktion.

Vom Wahlkampf am Samstag wurden auch Fotos auf der Facebook Seite der Jusos Chorweiler veröffentlicht, unter dem Titel „Wahlkampf muss Spaß machen. Darum verteilen wir mit #AndreasKossiski nicht nur Rosen, sondern spielen auch mit den Wählern „Dosenwerfen gegen Rassisten“.

Drei der Dosen auf dem Stand der Jusos Chorweiler waren mit Namen von drei AfD-Politikern beschriftet. Überraschend ist, dass auf zwei weiteren Dosen, die Namen des ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes NRW, Jürgen Rüttgers und die des bayrischen Innenministers, Joachim Herrmann, zu sehen sind. Rüttgers wirft man wegen einer Verfehlung im Jahre 2009 Rassismus vor. Zu einer Zeit als dieser noch Ministerpräsident war und für die sich Rüttgers entschuldigte. Nach Anfrage von report-K nimmt die SPD Köln Stellung zu der Aktion „Dosenwerfen gegen Rassisten“.

Der Kölner SPD sei diese Aktion nicht bekannt gewesen, heißt es in der Stellungnahme. Auch Andreas Kossiski, Direktkandidat der Kölner SPD, habe von der Wahlkampfaktion Dosenwerfen und dem Facebook-Post nichts mitbekommen. Kossiski habe sich auf der Straße den Wählerinnen und Wählern mit Argumenten zugewandt, sowie Flyer und Rosen verteilt. Die SPD Köln lehne solch eine Aktion grundsätzlich ab und finde es auch als Instrument der politischen Auseinandersetzung nicht geeignet.

Jusos Chorweiler nehmen Stellung

„Die Aktion „Dosenwerfen gegen Rassisten“ wurde von den Jusos Chorweiler veranstaltet. Ziel des Spieles war es, auf diskriminierende Sprache gegenüber Menschen mit Migrationsgeschichte aufmerksam zu machen. Nachdem die Bürgerinnen und Bürger ein Zitat vorgelesen bekommen haben, konnten sie bei der Aktion auf die Dose mit dem richtigen Namen werfen. Dadurch entstand ein interaktives Quiz. Je mehr Interaktion, umso mehr beschäftigten sich Menschen inhaltlich mit Themen. Den Jusos Chorweiler ging es vor allem darum, dafür zu sensibilisieren, dass auch besonders demokratische Politiker*innen aus der gesellschaftlichen Mitte auf ihre Wortwahl achten sollten, um sich von Parteien wie der AfD inhaltlich abzugrenzen. Die Aktion hat sich also allgemein mit Rassismus beschäftigt und zielte nicht darauf ab, die darin verwendeten Poltiker*innen der CDU als Rassist*innen darzustellen. Davon distanzieren sich die Jusos Chorweiler ausdrücklich“, sagt Malika Jakobs-Neumeier, Vorsitzende der Jusos Chorweiler. 

Autor: Andi Goral | Foto: Screenshot Facebookseite Jusos Köln-Chorweiler
Foto: Screenshot von der Facebookseite der Jusos Köln Chorweiler: Der Wahlkampfstand der Jusos Köln-Chorweiler mit den Dosen der Politiker.