Köln | Vor 75 Jahren warfen die USA auf die beiden japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki jeweils eine Atombombe. Mehr als 200.000 Menschen starben. Am kommenden Donnerstag erinnert das Kölner Friedensforum um 17 Uhr auf dem Roncalliplatz an die Atombombenangriffe und fordert, dass die US-Atomwaffen aus Deutschland abgezogen werden müssen.

Neben den USA besitzen heute Russland, Großbritannien, Frankreich, Indien, Pakistan, China, Israel und Nordkorea Atomwaffen. Mehr als 4.000 Atomwaffentests fanden statt, die Testareale sind unbewohnbar. Der Intermediate Range Nuclear Forces – Vertrag (INF-Vertrag) zwischen den USA und Russland über die nukleare Abrüstung im Mittelstreckenbereich wurde von Amerika gekündigt.

Rund 150 Kilometer von Köln entfernt im rheinland-pfälzischen Büchel lagern 20 Nuklearwaffen der USA. Das Kölner Friedensforum kritisiert die Übungen von Bundeswehrsoldaten mit deutschen Kampfflugzeugen zum Einsatz dieser Waffen. Da diese demnächst durch neuere Modelle ersetzt werden sollen, will die Bundeswehr neue Kampfjets anschaffen. Das Kölner Friedensforum schreibt: „Wir setzen uns dafür ein, dass die US-Atomwaffen aus Deutschland schnellstmöglich abgezogen werden und die BRD dem Atomwaffenverbotsvertrag beitritt, um die Entspannung der internationalen Beziehungen, Völkerfreundschaft und den Frieden zu stärken.“ Denn die Bundesrepublik Deutschland hat sich dem 2017 von 122 Staaten beschlossenen Atomwaffenverbotsvertrag TPNW (Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons) nicht angeschlossen.

Kundgebung
75 Jahre Hiroshima und Nagasaki mahnen
Für ein UN-Atomwaffenverbot
Donnerstag, 6. August 2020
17.00 Uhr auf dem Roncalliplatz am Kölner Dom.
 
Redner:
Andreas Zumach, Journalist und Publizist
Henriette Reker, Oberbürgermeisterin Stadt Köln
Heribert Graab , SJ, Pax Christi
Kathi Müller , DFG-VK, Teilnehmerin an UN-Delegation 2019
Pfarrer Hans Mörtter, Luther Kirche, Südstadt
Kai Fiedler, Greenpeace – Köln
Rolf Mützenich, MdB, schriftliches Grußwort

Autor: Von Redaktion