Köln | CDU und Grüne beantragen auf der kommenden Ratssitzung am 5. Juli die Stelle der/des Beigeordneten Dezernat II, Stadtkämmerer/-kämmerin neu auszuschreiben. Die jetzige Kämmerin Gabriele C. Klug wird am 7. Dezember aus dem Amt scheiden. Sie wird dann 63 Jahre alt sein und die beantragenden Fraktionen schreiben in einer Mitteilung, dass eine altersbedingte Verlängerung um eine zweite Amtszeit nicht möglich sei. Die Pressemitteilung der Grünen Ratsfraktion ist knapp, kurz und enthält auch keine Dankesformel für das grüne Parteimitglied. Die SPD zeigt sich „fassungslos“.

Zunächst soll nun ein Personalberatungsunternehmen gefunden werden und dann die Stelle neu besetzt werden. Die grüne Stadtratsfraktion schreibt dazu: „Die Wahl einer neuen Stadtkämmerin/eines neuen Stadtkämmerers soll durch den Rat noch in diesem Jahr erfolgen.“ Als Herausforderung der nächsten Jahre nennen die Kölner Grünen eine wirkungsorientierte Haushaltssteuerung, die Digitalisierung und Optimierung der Geschäftsprozesse und des Beteiligungscontrollings.

Dr. Ralf Heinen, Bürgermeister der Stadt Köln, von der Kölner SPD sagt: „Wie das Bündnis von CDU und Grünen hier mit städtischem Spitzenpersonal umgeht, lässt uns fassungslos zurück. Bislang war noch gar nicht klar, ob Frau Klug für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht und nochmal antreten möchte. Immerhin hat sie in den fast acht Jahren ihrer bisherigen Amtszeit so gewirkt, dass vom Ratsbündnis keine substantielle Kritik geäußert wurde. Warum wollen sich jetzt also insbesondere die Grünen von ihrer eigenen Parteifreundin trennen? Waren es Klugs zunehmend kritische Töne beim Umgang von CDU, Grünen und OB in Haushalts- und Beteiligungsfragen? Dass die Öffentlichkeit und vielleicht sogar die Kämmerin selbst in ihrem Urlaub per Ratsantrag erfahren, dass Frau Klugs Dienste nicht mehr erwünscht sind, ist respektlos – und auch über die aktuelle Entscheidung hinaus ein fatales Signal: Wer soll sich künftig noch für Spitzenposten in der Stadtverwaltung bewerben, wenn hier so mit Menschen umgegangen wird?“

Autor: Andi Goral