Köln | aktualisiert | Im Kölner Albertus Magnus Gymnasium diskutierten heute die Grünen auf ihrer Kreismitgliederversammlung unterschiedliche Themen und grüne Positionen unter anderem zu Pferden im Kölner Rosenmontagszug, den Kalkberg und die Rettungshubschrauberstation, sowie das Thema Luftreinhaltung in Köln nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts. Report-K sammelte Stimmen am Rande der Kreismitgliederversammlung von Stefan Matthias, Grüne Jugend Köln, Katharina Dröge, MdB, Grüne Köln, Dr. Maria Wulf-Hundeck und Marc Daniel Heinz, Grüne Köln Ortsverband Kalk und Kirsten Jahn, Fraktionsvorsitzende der Kölner Grünen im Stadtrat. Zudem freuen sich die Kölner Grünen über einen Mitgliederzuwachs von rund 200.

Grüne Jugend Köln fordert „ Pferdefreie Rosenmontagszüge“

Die Kreismitgliederversammlung beschloß, dass die Kölner Grünen sich in der Debatte klar gegen eine künftige Teilnahme von Pferden am Rosenmontagsumzug positionieren. Die Grünen werden jetzt diese Haltung in die Gespräche mit der Stadt Köln, dem Festkomitee Kölner Karneval und den Tierschutzverbänden einbringen. Grund für die Entscheidung seien die Zwischen- und Unfälle der letzten beiden Jahre. Die Grüne Jugend Köln bezieht sich auf das Wissen über Pferde als Fluchttiere und stellt fest: „Laute Musik, grölende Menschenmassen und fliegende Gegenstände verängstigen und stressen die sensiblen Fluchttiere. Die Enge des Zochs verstärkt dies.“ Das Argument der „Tradition“ dürfe bei der Teilnahme der Tiere nicht höher gestellt werden als die Gesundheit der Tiere und die Sicherheit der feiernden Jecken. Ein Zoch ohne Pferde sei zeitgemäß und nach einer Vielzahl von Vorfällen mit verletzten Tieren und verletzten Menschen eine notwendige Konsequenz. Bundesweite Schlagzeilen von Unfällen oder Zwischenfällen von/mit oder durch Pferde schaden dem Kölschen Rosenmontagsumzug, sagen die Grünen.

Vorfahrt für saubere Luft in Köln

Die Kreismitgliederversammlung beschäftigte sich mit einem Dringlichkeitsantrag zum Thema saubere Luft für Köln. Die Kölner Grünen verfolgen eine klare Linie: Für uns hat der Schutz der Gesundheit der Kölner Bürger höchste Priorität. Die Bundesregierung sei Lobbyist der Automobilkonzerne und die Grünen wollen die Hardware-Nachrüstung auf Kosten der Autokonzerne und die Einführung der blauen Plakette. Die Grünen in Köln wollen jetzt die Mobilitätswende: Fahrrad, Bus und Bahn first. Die Radwege in Köln sollen sicherer werden, Radschnellwege eingeführt und mehr Abstellflächen für Räder geschaffen werden. Die Kölner Grünen wollen einen Fahrradverkehr wie in Kopenhagen und einen ÖPNV wie in Wien!

Der Kalkberg

Die Kalker Grünen, die von den Mülheimer Grünen unterstützt werden, stellten den Antrag „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende – Kalkberg ohne Hubschrauberstation nachhaltig entwickeln“. Die Kalker Grünen fordern die vollständige Sanierung des Kalkbergs zügig abzuschließen mit dem alleinigen Ziel, alle Umwelt- und Gesundheitsgefahren abzuwenden und die Stabilität zu sichern und die Rettungshubschrauberstation Kalkberg aufzugeben. Sie fordern die Prüfung der Standortalternativen, wie es auch die Kooperationsvereinbarung zwischen CDU und Grünen im Stadtrat vorsieht. Der Kalkberg soll als Landmarke und Grünfläche den Bürgern zugänglich gemacht werden und wenn das Gebäude der Rettungshubschrauberstation nicht aus statischen Gründen abgerissen werden muss, soll es umgenutzt werden.

Die Stadtratsfraktion stellt klar, dass eine funktionierende Rettungshubschrauberstation, zur kommunalen Daseinsvorsorge gehöre. In einem Änderungsantrag stellte die Fraktion vor, dass sie sich für die Untersuchung der Standortalternativen einsetzen wolle und dies durch einen externen Gutachter zu überprüfen sei. Wie dies auch der Kooperationsvertrag mit der CDU vorsehe. Das Plenum beschloss: „Konkret sprechen sich die Kölner Grünen für die Einrichtung einer dauerhaften Rettungshubschrauberstation im Einzugsgebiet Köln aus, sie wollen aber den Standort Kalkberg aufgeben und fordern die sofortige Prüfung von Standortalternativen durch einen externen und unabhängigen Gutachter.“

Die Kölner Grünen freuen sich über viele neue Mitglieder. Waren es Ende 2016 noch 970, so engagieren sich heute 1.148 Menschen bei den Grünen, also fast 200 neue Mitglieder. Zudem beginnen die Grünen mit den ersten Strategieberatungen und Vorbereitungen für die Europa- und Kommunalwahlen in den kommenden Jahren. 2018 sollen die Debatten noch im geschützten innerparteilichen Raum stattfinden, bevor man die Themen und Inhalte der Öffentlichkeit präsentiert. Um 13.58 Uhr wurde die Mitgliederversammlung für eine Schweigeminute zum Gedenken an den Archiveinsturz vor neun Jahren unterbrochen.

Autor: Andi Goral