Köln | Die Fraktion der Kölner Linken schmierte viele Brötchen zum Neujahrsempfang und Jörg Detjen will aus der Kölner Kommunalwahl 2014 stärker als die FDP hervorgehen.

Neujahrsempfang im Spanischen Bau des Kölner Rathauses. Die Kölner Linke hat geladen und viele sind gekommen, wie etwa die Bezirksbürgermeister aus Lindenthal und der Innenstadt , Blömer-Frerker und Andreas Hupke. Die Fraktion hat eifrig Brötchen geschmiert, es gab Wasser, Cola und Fanta.

Sich um Flüchtlinge in Köln kümmern

8,1 Prozent hat die Linke bei der Bundestagswahl 2013 errungen und Jörg Detjen hat jetzt die Absicht nach der Kommunalwahl viertstärkste Fraktion im Kölner Rat zu werden, vor der FDP. Und er hoffe, dass die „Neonazis nur noch ganz knapp in den Rat kommen“. Detjen nannte die Diskussion im März 2013 um die Zuwanderung im Kölner Rat wenig erfreulich und erinnerte an das Grundgesetz und den Artikel 1 und dessen zweiten Satz, dass die Würde des Menschen zu schützen eine Verpflichtung aller staatlicher Gewalt sei. Besonders empörend findet die Linke den derzeitigen Umgang mit den Flüchtlingen in Köln. Alleine auf dem Gelände der Herkulesstraße lebten aktuell 450 Flüchtlinge, entgegen des Ratsbeschlusses, dass in einer Unterkunft maximal 70 Menschen zusammenleben sollten. Die Hälfte der Flüchtlinge in der Herkulesstraße seien Kinder, so Detjen, der befürchtet das Lager könne auf bis zu 500 Personen anwachsen. Derzeit lebten 1.585 Kinder in Kölner Flüchtlingsheimen, so der Fraktionssprecher. Die Hälfte der Kinder habe derzeit keinen Kita- oder Schulplatz und das trotz Schulpflicht, empört sich Detjen. Man müsse beginnen nicht mehr in nationalen, sondern in internationalen Kategorien zu denken, gerade im Jahr der Europawahl, forderte Detjen.

Armut in Köln bekämpfen

Ein weiteres Thema dem sich die Linke 2014 widmen will ist die Bekämpfung von Armut. 20,5 Prozent der Kölner seien arm, 10.000 Menschen werde jedes Jahr der Strom abgedreht und 10 Prozent der Kölner Kinder lebten in Armut. Als Alarmsignal wertet die Linke, dass die Armutsquote trotz Wirtschaftswachstum steige. Man werde im Kölner Rat gegen soziale Kürzungen kämpfen und sich für soziale Leistungen einsetzen und das Thema in den Kölner Kommunalwahlkampf tragen. Zudem will man die Initiative „Kein Veedel für Rassismus“ unterstützen und mit allen demokratischen Kräften Front machen gegen „Pro Köln“. Gemeinsam wolle man Neonazismus und Rassismus bekämpfen.

Autor: Andi Goral
Foto: Jörg Detjen bei seiner Rede auf dem Neujahrsempfang der Fraktion Die Linke im Rat der Stadt Köln