Köln | Am gestrigen Donnerstag, 8. November 2012, tagte die Kölner Pflegekonferenz im Stadthaus Deutz. Das Gremium beriet über das Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG) und dessen Umsetzung in Köln. Das Gesetz gibt neue Leistungen vor, die teils seit Oktober dieses Jahres gelten, teils erst zum 1. Januar 2013 in Kraft treten. Besonders vorzuheben sind hierbei die Leistungsverbesserung für Demenzkranke und ihre Angehörigen. Dies gab die Stadt heute bekannt.

So gibt es Pflegegeld jetzt auch für geringfügig Pflegebedürftige mit Demenz der sogenannten Stufe 0. Die Änderung entspreche einer langjährigen Forderung von allen, die mit den Nöten und Sorgen von Demenzkranken vertraut seien, hieß vonseiten der Stadt. Angehörige von Menschen mit diesem Krankheitsbild können sich jetzt auch eine oft notwendige Entlastung organisieren. Angebote hierfür stünden zur Verfügung. Ansprechpartner werden über das städtische Beratungstelefon unter der Rufnummer 0221 / 221-27400 vermittelt.
Daneben erhält man dazu auch Informationen im städtischen Internetauftritt unter:
www.stadtkoeln.de/buergerservice/themen/soziales/beratungstelefon-fuer-senioren-undmenschen-
mit-behinderung/ oder bei der Pflegeberatung der Pflegekassen.
Das neue Gesetz nimmt alle Kassen in die Pflicht, diese Pflegeberatung auch gut erreichbar zu gestalten, was in Köln bei vielen Kassen schon selbstverständlich ist. Die Pflegekonferenz rechnet damit, dass Beratungen der Pflegekassen und das städtische Beratungstelefon nun stärker in Anspruch genommen werden. Die Träger sind darauf vorbereitet. Eine weitere Neuerung nach dem Pflege-Neuausrichtungsgesetz ist, dass das Pflegegeld in Stufe 1 und 2 für demenzkranke Pflegebedürftige steigt. Diese Hilfe kann noch um das sogenannte Betreuungsgeld in Höhe von 100 bis 200 Euro monatlich aufgestockt werden.

Auch für das Leben eines demenzkranken Menschen in einer Wohngemeinschaft bietet das neue Gesetz zusätzliche finanzielle Anreize, nämlich 200 Euro monatlich je Pflegebedürftigen. Die Kölner Pflegekonferenz begrüßt diese Möglichkeit und wünscht sich für Köln, dass vielen Demenzkranken diese Wohnform möglich wird. Träger, Pflegekassen und die Stadt sind bereit, hier zu beraten. Derzeit ist zu beobachten, dass immer mehr Angehörige für ein demenzkrankes Familienmitglied das Leben in einer Wohngemeinschaft dem Leben in einem Heim vorziehen. In Köln gibt es aktuell 13 Wohngemeinschaften mit 113 demenzkranken Menschen.

Die Mitglieder der Pflegekonferenz sprachen sich dafür aus, das Pflege-Neuausrichtungsgesetz in Köln möglichst schnell umzusetzen und insbesondere die Demenzkranken und ihre Angehörigen über die Verbesserungen zu informieren. Die Kölner Pflegekonferenz ist ein Zusammenschluss der an der Pflege beteiligten Institutionen und Einrichtungen in Köln. Die Federführung hat das städtische Amt für Soziales und Senioren.

Autor: dd