Köln | Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker leitet den Krisenstab der Stadt Köln zur Bewältigung der Corona-Pandemie und hat im Rahmen ihrer öffentlichen Berichte darauf verwiesen, dass sie eine Anhängerin der Null-Covid-Strategie sei. Heute teilte Reker, die sich bis 25. Februar in Quarantäne befindet, über das Presseamt der Stadt ihre neue Strategie mit und dass sie am Montag nach der Sitzung des Krisenstabes am Freitag die Politik über dessen Beschlüsse im Hauptausschuss informieren will. Die Kölner SPD im Rat spricht von Alleingängen der Oberbürgermeisterin und fordert eine stärkere Einbindung der Ratsfraktionen.

In der Mitteilung der Stadt gibt Reker an, dass sie die Auffassung der Expertengruppe teile, die die No-Covid-Strategie entwickelte und die Inzidenz in Köln „nachhaltig niedrig“ halten wolle. Die städtische Verwaltung spricht in diesem Zusammenhang von einer „Kölner Covid-Strategie“. Reker will die Inzidenz in Richtung des 7-Tages-Wertes von 10 „drücken“ und dort halten. Aktuell ist der Kölner Wert allerdings noch bei über 60. Reker: „Sollte es zu einem erneuten Ansteigen der Inzidenz kommen, halte ich kurze, aber harte Maßnahmen für zielführend, um einen Anstieg im Keim zu ersticken.“ Von Bundesregierung und Landesregierung erwartet Reker eine Verbesserung der Impf-Situation. Am Montag soll der Hauptausschuss des Kölner Rates über die Entscheidungen des Krisenstabes informiert werden.

Kölner SPD spricht von einem Alleingang

Der Fraktionsvorsitzende der Kölner SPD-Ratsfraktion Christian Joisten teilt schriftlich mit: „Kein Kölner Sonderweg! Es hilft nicht, wenn jeden Tag ein neuer Vorschlag zur Bewältigung der Corona-Pandemie gemacht wird. Es gibt eine nationale Strategie auf die sich die Länderchefs mit der Kanzlerin geeinigt haben. Diese muss jetzt verfolgt werden. Wenn jeden Tag eine neue Zahl durchs Dorf getrieben wird, egal ob von CDU-Chef Laschet oder von Frau Reker, verlieren wir das Vertrauen der Menschen und schaden unserer lokalen Wirtschaft. Es muss nun endlich Schluss mit den Alleingängen sein. Denn in Köln macht immer noch der Rat die Politik, nicht die Verwaltungschefin. Wenn Frau Reker hier für Köln eigene politische Wege gehen will, muss sie das mit den Ratsfraktionen besprechen. Das ist bisher nicht im Ansatz passiert.“

Autor: red
Foto: Das Archivbild zeigt Henriette Reker bei einer Pressekonferenz der Stadt Köln im Februar 2021.