Köln | Der Kölner Großmarkt wird einige Jahre länger am Standort Raderberg bleiben. Das hat am gestrigen Donnerstag auch der Kölner Stadtrat beschlossen. Neben der Verlängerung der Vertragslaufzeiten mit den ortsansässigen Händlerinnen und Händlern stehen auch Investitionen in Millionenhöhe auf der Agenda.

Die Verwaltungsvorlage wurde am gestrigen Donnerstag unter dem Tagesordnungspunkt 10.29 am Abend beschlossen. Sie sieht eine Verlängerung der vor Ort ansässigen Händlerinnen und Händler bis Ende 2023 vor. Ursprünglich wollte die Stadt mit einem Beschluss aus dem Jahr 2007 den Großmarkt bis Ende 2020 entmieten, um so die weitere Entwicklung des Areals in die Wege zu leiten. Doch Verzögerungen bei der Parkstadt-Süd (Report-k.de berichtete) machten nun eine Verlängerung notwendig, zumal keine Dringlichkeit besteht.

Tragwerk und Dach werden nun auf die verlängerte Laufzeit der Mietverträge vorbereitet. Im Sommer meldete die Stadt, dass es Schäden in der denkmalgeschützten Halle gibt.

Gleichzeitig muss die Stadt 1,74 Millionen Euro bereitstellen, um „notwendige Instandsetzungsmaßnahmen auf diesem Gelände durchzuführen“. Der Großteil der Ertüchtigungsmaßnahmen entfällt auf die denkmalgeschützte große Halle auf dem Areal. Hier sollen das Tragwerk und das Dach instandgesertzt werden, nachdem im Sommer dieses Jahres hier Sicherungsnetze aufgehängt werden mussten, um die Handelsflächen vor herabfallenden Deckenteilen zu schützen. Auch die Kanalisation auf dem Gelände muss auf seine Dichtigkeit überprüft werden. Die Maßnahmen können jedoch bei laufendem Betrieb durchgeführt werden, hieß es in der Beschlussvorlage.

Vor dem Rat hatten der Wirtschafts- und der Finanzausschuss über die Angelegenheit beraten und ein eindeutiges Votum abgegeben. Beide Gremien beauftragten die Verwaltung zudem, bis Mitte 2019 einen Nachtragsbeschluss für die noch nicht absehbaren Kosten vorzulegen. Die Verlängerung der Mietverträge auf dem Areal könnte demnach noch etwas teurer als die jetzt veranschlagten 1,74 Millionen Euro werden.

Für Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist es von großer Bedeutung, den Händlerinnen und Händlern auf dem Kerngelände unternehmerische Sicherheit zu geben. Mit diesem Ratsbeschluss ist jetzt die Grundlage gelegt für weitergehende Gespräche der Verwaltung mit den Händlerinnen und Händlern, betonte das Presseamt der Stadt Köln in ihrer gestrigen Mitteilung.

Autor: Ralph Kruppa
Foto: Die Großmarkthalle soll nun ertüchtigt werden.