Berlin | Die wettbewerbspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion Katharina Dröge und der finanzpolitische Sprecher Gerhard Schick kandidieren für die Nachfolge von Grünen-Fraktionsvize Kerstin Andreae, die ihren Rückzug angekündigt hat. Das berichtet das „Handelsblatt“. Das Amt als Fraktionsvize und als Leiter des einflussreichen Arbeitskreises Wirtschaft, Finanzen, Soziales wird frei, weil die grüne Wirtschaftspolitikerin Andreae nach sechs Jahren nicht mehr antritt.

Sie mache Platz, „damit auch andere die Chance haben, Erfahrung in dieser Leitungsfunktion zu sammeln“, sagte Andreae dem „Handelsblatt“. „Wir brauchen eine Neuerung und das ist mein Beitrag“. Damit deutet sich zugleich eine inhaltliche Neuausrichtung der Grünen in der Wirtschaftspolitik an.

Während Andreae für den wirtschaftsfreundlichen Realo-Flügel steht, gehören sowohl Schick als auch Dröge dem linken Flügel an. „Ich trete an für einen inhaltlichen Aufbruch bei den Grünen“, sagte Dröge dem „Handelsblatt“. Sie will unter anderem die Digitalwirtschaft stärker in den Blick nehmen.

„Wir müssen ernst machen bei der Regulierung von Internetgiganten wie Google – für Datenschutz und fairen Wettbewerb“, sagte sie. Deutschlands Klima- und Umweltpolitik sei ein Standortvorteil für Deutschland und damit auch eine Perspektive für Jobs. „Wir müssen Lösungen dafür entwickeln, dass einige zu viel arbeiten, während andere sich von einem unsicheren Job zum nächsten hangeln.“

Die Grünen müssten die Partei sein, in der die gesellschaftlich spannenden Debatten geführt werden, so Dröge.

Autor: dts
Foto: Katharina Dröge hier bei einem Interview mit report-K im Bundestagswahlkampf 2017 auf der Kölner Schildergasse.