Die Oberbürgermeisterin erwartet im Rat die Unterstützung von CDU und Bündnis90/Die Grünen.

Köln | OB Henriette Reker hat am Donnerstagvormittag ihre erneute Kandidatur für das Amt der Oberbürgermeisterin bekannt gegeben. „Eine Amtszeit reicht nicht aus, um das umzusetzen, was ich mir bei meinem Amtsantritt vor vier Jahren vorgenommen habe. Vieles ist auf den Weg gebracht: die Mobilitätswende hat Fahrt aufgenommen, wir tun mehr für Klima und Umwelt, haben eine Trendwende beim Wohnungsbau erreicht und der Ausbau sowie die Modernisierung unserer Schulen hat endlich die Priorität, die es braucht. Mit der begonnenen Verwaltungsreform wird unsere Verwaltung nach und nach zu einer modernen Dienstleisterin für die Stadtgesellschaft“, fasst die OB, das zusammen, was schon erreicht wurde.

Man habe es geschafft, aus Krisen und Herausforderungen Strukturen für die Zukunft zu bilden. Als Beispiele führt Reker das toxische Erbe der Oper an, das man transparent gemacht habe, auch indem ein technischer Betriebsleiter eingesetzt wurde. Aus den Ereignissen der Silvesternacht am Hauptbahnhof habe man neue Strukturen für die Sicherheit geschaffen, die Großereignisse jetzt anders begleiten. Auch den pünktlichen Haushalt führt die OB auf ihrer Haben-Seite an, genauso wie die neue Steuerungsstelle für den Verkehr. „Jetzt möchte ich aber sehen, wie weiter geht. Ich möchte die Oper eröffnen, große Veranstaltungen begleiten und erleben, dass uns ein ausgeglichener Haushalt gelingt. Das ist eine Frage der Chancengleichheit.“

Vieles gehe aber noch zu langsam und reiche nicht aus, um die künftigen Herausforderungen zu meistern und aus den Chancen neue Stärken werden zu lassen. Als Beispiel führt Reker hier den Ausbau einer erstklassigen Gesundheitsversorgung für die Stadt an. „Die Kölner sollen spüren und ganz praktisch wahrnehmen, dass sich in ihrer Stadt etwas ändert. Unsere Metropole wird moderner, gerechter, bunter, noch liebenswerter, sicherer und stärker.“ Sie stehe für eine bürgernahe Politik und für Kontinuität in dieser Stadt, betont Reker mit Blick auf die erneute Kandidatur. Sie wolle die vielen Projekte und begonnenen Reformen weiterentwickeln und zu einem nachhaltig erfolgreichen Abschluss bringen.

Reker zeigt sich zuversichtlich, was die Unterstützung ihrer Kandidatur durch CDU und Grüne angeht: „Ich habe in den letzten Wochen ergebnisoffen Gespräche mit CDU und Grünen geführt. Wir haben in vielen Sachfragen gerungen, aber letztlich eine gute Übereinstimmung zu den wichtigen Themen dieser Stadt gefunden.“ Es sei ein wichtiges Signal an die Kölner, wenn Demokraten „in Zeiten von Egoismus, Intoleranz und Ausgrenzung“ an einem Strang zögen. „Sollten die Parteigremien in den kommenden Wochen zustimmen, kann ich auf die Unterstützung von CDU und Grünen zählen.“

Sie habe sich nach reiflichen Überlegungen für die erneute Kandidatur entschlossen. „Oberbürgermeisterin der Stadt Köln zu sein ist für eine Kölnerin wie mich ein großes Privileg.“ Sie könne den Kölnern versprechen, dass sie sich in einer zweiten Amtszeit mit Kopf und Herz für die Stadt einsetzen werde. Ich werde eine Oberbürgermeisterin aller Kölner sein.“ Ihre Leitlinien für die zweite Amtszeit werde sie erst nach dem Abschluss der Beratungen bei den Partein bekannt geben.

„Ich bin und ich werde, meine Wahl natürlich vorausgesetzt, auch weiterhin eine Oberbürgermeisterin mit Haltung und klarer Meinung sein – im Interesse unserer Stadt“, betont die OB am Ende ihres Statements im Kölner Game Haus, das sie bewusst als Ort ausgewählt hat. „Es ist ein wichtiger Ort der Förderung von Start-ups. Es ist vollständig vermietet und für die Stadt ein Erfolgsmodell.“

Autor: Von Stephan Eppinger