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Köln | Respekt ist ein zentrales Motiv in der Kampagne von Olaf Scholz in diesem Bundestagswahlkampf 2021. Heute sprach der Kanzlerkandidat der SPD über Respekt mit Kölner Schüler*innen und Renan Demirkan im Bürgerzentrum Ehrenfeld.

Das Zukunftsgespräch mit Renan Demirkan „Respekt in einer offenen Demokratie“ und SPD-Kanzlerkandidat Scholz fand im Bürgerzentrum Ehrenfeld statt. Mit dabei die SPD-Direktkandidat*innen von Köln Sanae Abdi, Marion Sollbach und der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Rolf Mützenich. Schüler*innen der Europaschule in Zollstock hatten sich mit dem Thema auseinandergesetzt und stellten Olaf Scholz Fragen.

Scholz sagte, dass das Thema Respekt im Laufe der Jahre für ihn immer wichtiger wurde. „Wenn man sich mit der Frage beschäftigt, dass unsere Gesellschaft immer weiter auseinanderstrebt, das empfinden viele Menschen so und wir uns nicht mehr als Gemeinschaft empfinden. Das Gegenteil tritt ein und wir verschiedene Gruppen haben, die sich jeweils für sich selber gut finden aber dass die Leistung der Einzelnen und ganz unterschiedlichen Beiträge zu unserem Gemeinwesen nicht gleichermaßen anerkannt werden. Das führt zu einer gewissen Unbehaustheit – man fühlt sich nicht zu Hause – fühlt sich nicht als Teil von allem. Deswegen muss es so sein, dass wir das wieder zusammenführen. Der Respekt voreinander hat ganz viele Dimensionen.“ Als Beispiel nannte Scholz den Respekt den Menschen aus urbanen Räumen für die aus den ländlichen Räumen entwickeln können. Oder den Respekt vor unterschiedlichen beruflichen Perspektiven, ein Themenfeld, das Scholz besonders wichtig ist.

Scholz sagte jemand wie er selbst, der Rechtsanwalt wurde, nicht mehr Anspruch darauf habe mehr anerkannt zu sein, als die Krankenpflegerin oder der Handwerksmeister. Es sei aber in der Gesellschaft genau das Gegenteil passiert. Wie ein kleines Brennglas habe die Corona-Krise gezeigt, wie sehr das falsch ist, dass diese unterschiedliche Bewertung von ganz unterschiedlichen Berufen und Lebensleistungen so sehr Realität in unserer Gesellschaft geworden ist. Plötzlich haben wir alle Beifall geklatscht, der Krankenpflegerin, der Lebensmittelverkäuferin oder dem Paketboten und noch vielen anderen mehr, die den Laden am Laufen halten. Scholz kritisierte, dass in der Gesellschaft ein Bild entstanden sei, dass die, die das meiste Geld verdienen, auch das höchste Ansehen verdienten. Scholz sprach von dem Phänomen der Meritokratie, dass Phänome wie den Brexit oder Trump hervorbrachten. Scholz folgert daraus, dass die Gesellschaft dazu zurückkehren müsse, welchen Leistungen erbracht werden. Scholz will Leistung monetär anerkennen. Mit weiteren Dimensionen des Respekts beschäftigte sich Scholz zudem.

Autor: red