Köln | Das Festkomitee Kölner Karneval hat für sich entschieden, dass es weiterhin nicht auf Pferde im Rosenmontagszug verzichten will. Gleichzeitig stellte das Festkomitee nach eigenen Recherchen mit, dass man davon ausgehe, dass bei dem Kutschunfall 2018 die Pferde von außen beworfen worden seien, eine Einschätzung die die Ermittlungsbehörde so noch nicht bestätigen will. Tierschutzorganisationen protestieren. [report-K berichtete >] Die Entscheidung, ob Pferde in einem Festumzug eingesetzt werden dürfen oder nicht, hat aber nicht das Festkomitee als Verband zu entscheiden, sondern der Rat der Stadt Köln und seine Gremien als Aufsichtsbehörde. Der Kreisverband der Kölner Grünen will nun dem Festkomitee die Rote Karte zeigen: „Entscheidung des Festkomitees Kölner Karneval weiterhin Pferde im Rosenmontagszug einsetzen zu wollen, ist unverantwortlich und gefährlich.“

„Wir bedauern, dass das Festkomitee Kölner Karneval unser Gesprächsangebot, sachlich und faktenorientiert über den Einsatz von Pferden beim Rosenmontagszug zu diskutieren, trotz vorheriger Zusage, nicht angenommen hat. Die gestrige Entscheidung zeigt, dass die Sicherheit der Menschen beim Rosenmontagszug nicht die oberste Priorität des Festkomitees hat. Zum Glück entscheidet nicht das Festkomitee, ob Pferde im Rosenmontagszug eingesetzt werden, sondern der Rat der Stadt Köln. Im zuständigen Ausschuss Anregungen und Beschwerden wird im September über den Einsatz von Pferden im Kölner Rosenmontagszug entschieden. Wir Grüne fordern alle Parteien auf, sich für die Sicherheit der Jecken und für den Tierschutz einzusetzen und dem Festkomitee Kölner Karneval klar die rote Karte zu zeigen!“, sagt Frank Jablonski, der Kreisverbandsvorsitzende der Kölner Grünen.

Der politische Geschäftsführer der grünen Jugend Köln Stefan Matthias Pape ergänzt: „Offensichtlich müssen erst Menschen schwer verletzt oder getötet werden, bis das Festkomitee reagiert. Das Wohl der Pferde wird völlig ausgeblendet. Das Festkomitee besitzt eine Vorstellung von Tradition, die, freundlich gesagt, antiquiert ist und diskreditiert gleichzeitig die zahllosen Karnevalsumzüge, die ohne Pferde veranstaltet werden. Die Jecken in Köln brauchen zum Feiern keine Pferde!“

Autor: Andi Goral
Foto: Beim Rosenmontagszug 2016 war das Sturmtief „Ruzica“ mit Sturmböen von bis zu 100 Kilometer pro Stunde für das Rheinland angekündigt. Aus diesem Grund zogen Stadt und Festkomitee die Pferde aus dem Zug zurück. Das report-K Archivfoto zeigt den kreativen Umgang der Ehrengarde der Stadt Köln mit der Situation.