Köln | Der angebliche Tötungsaufruf durch Salafisten mittels einer Fatwa gegen den Pro-NRW-Chef Markus Beisicht existiert offenbar gar nicht. Der Kölner Polizeisprecher Wolfgang Baldes widersprach im Nachrichtenmagazin „Focus“ entsprechenden Angaben Beisichts und sagte: „Es gibt gar keine Fatwa.“ Unterdessen bestätigten hohe Sicherheitskreise in Berlin, dass das Pamphlet mit dem Aufruf zu Mordanschlägen in Deutschland wegen des Mohammed-Videos dem nach Ägypten ausgereisten Hassprediger Mohammed M. zuzurechnen ist.

„Wir sind uns sicher, dass M. dafür verantwortlich ist“, sagte ein Staatsschützer dem Magazin. Ein ehemaliger Anhänger von M., der Deutsch-Afghane Mohammed Salim A., entwickelte sich indes in wenigen Monaten vom Dschihad-Blogger auf der Internet-Plattform des österreichischen Hasspredigers zu einem „Gotteskrieger“ der Islamischen Bewegung Usbekistans (IBU). Mitte Juli hatte der Deutsch-Afghane seinen IBU-Führern in der pakistanisch-afghanischen Grenzregion per Mail versichert, er werde „die Arbeit“ in Deutschland selbst machen, also Kämpfer rekrutieren.

Es gebe hier einige, die zur IBU kommen wollten. Mohammed A. hat in abgefangenen Nachrichten einen Unterstützer beschrieben, den er kryptisch „Cafémann“ nennt. Die Ermittler reagierten besorgt. Der Terrorhelfer mit dem seltsamen Pseudonym wurde bislang nicht identifiziert. Am 17. September ließ die Bundesanwaltschaft den 20-jährigen A. wegen der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung festnehmen.

Autor: dts