Köln | Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Porz sei mit dem Versuch gescheitert, die Aufteilung der Flüchtlingsstandort Aloys-Boecker-Straße in Porz-Lind und Loorweg in Zündorf, neu bedenken zu lassen. Anwohner, Experten und Flüchtlingsinitiativen sollen sich im Vorfeld für eine veränderte Lösung ausgesprochen haben, die die SPD-Fraktion als Dringlichkeitsantrag in die Bezirksvertretung einbrachte. CDU, Grüne und FDP sollen die Debatte verweigert und gegen den Antrag gestimmt haben, sagen die Sozialdemokraten in Porz. Der Antrag schaffte es nicht auf die Tagesordnung.

Die SPD soll vorgeschlagen haben, den Flüchtlingsstandort Aloys-Boecker-Straße in Porz-Lind mit lediglich 240 statt 320 Plätzen umzusetzen und den Standort Loorweg in Zündorf im Ausgleich parallel um 72 Plätze auf dann rund 150 Plätze zu erweitern. SPD-Fraktionsvorsitzender Simon Bujanowski sagte: „Kleinere Standorte sind in allen Belangen besser, weil sie die Integration deutlich erleichtern. Alle Beteiligten – Anwohner und Geflüchtete – profitieren davon. Bei der Bürgerinformation am 11. Mai haben das die städtischen Experten ausdrücklich bestätigt. Warum CDU und Grüne hier blockieren, ist rational nicht nachvollziehbar.“

Der Vorschlag der SPD soll inhaltlich auch dem letzten Vorschlag, den die Stadtverwaltung im Dezember 2016 in den Stadtrat eingebracht hatte, entsprochen haben. SPD-Ratsmitglied Christian Joisten sagte: „Im Dezember waren wir schonmal weiter. Ich habe im Gespräch mit der Verwaltung erreichen können, dass in Lind „nur“ 240 Plätze entstehen – was ja eigentlich schon eine zu hohe Anzahl ist. CDU und Grüne im Stadtrat haben diesen Erfolg aber wieder zurückgedreht, damit in Zündorf – wo sie ihre Wähler vermuten – kein weiterer Standort hinzukommt. Dabei funktioniert die Integration in Zündorf hervorragend und sogar die örtliche Flüchtlingsinitiative ist für eine Erweiterung des Standorts. CDU und Grüne verhalten sich aus integrationspolitischer Sicht absolut verantwortungslos.“

Autor: ib