Köln | Die seit 1979 stillgelegte Deponie in Lind muss dringend saniert werden. Der hierfür notwendige Baustellenverkehr beschäftigt seit vier Jahren Anwohner und Politik. Bis heute ist nicht geklärt, welche Strecke der Anlieferverkehr mit insgesamt 50.000 LKW-Fahrten definitiv nehmen wird. Ende letzten Jahres wurden in einer gemeinsamen Postkarten-Kampagne des Bürgerverein Wahn-Wahnheide-Lind und der örtlichen CDU über 1.000 Unterschriften gegen die Streckenführung gesammelt und dem Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters übergeben. Nun teilte der CDU-Ortsverband Wahn/Wahnheide/Lind/Libur mit, die entgültige Entscheidung über die Verkehrsführung sei vertagt und das bisherige Planfeststellungsverfahren seitens der Stadt widerrufen worden.

Die Pläne der Kölner Stadtverwaltung sahen vor, den Verkehr über die Heidestraße und den Linder Mauspfad und somit durch die Wohngebiete in Wahnheide und Lind abzuwickeln. Gegen diese Pläne hatte sich vor Ort massiver Protest gebildet.
„Der massive Protest vor Ort hat offensichtlich Wirkung gezeigt. Auf Nachfrage hat mir der Oberbürgermeister aktuell mitgeteilt, dass die ursprünglich gemachten Festlegungen zur Verkehrsführung komplett widerrufen wurden“, so das zuständige Wahner CDU-Ratsmitglied Dr. Helge Schlieben zur aktuellen Entwicklungen.
„In seinem Schreiben teilt mir der Herr Oberbürgermeister mit, dass die Bezirksregierung nach erneuten Gesprächen mit der Kölner Stadtverwaltung festgestellt hat, dass die Verkehrsführung kein zu regelnder Bestandteil im Planfeststellungsverfahren ist und die Entscheidung somit nicht in die Verantwortung der Bezirksregierung falle. Das städtische Amt für Straßen und Verkehrstechnik hat seinerseits aktuell festgestellt, dass die zusätzlichen LKW-Fahrten keine Nutzung über den Gemeingebrauch hinaus darstellen, das heißt weder für die Fahrten über die Heidestraße noch über Straßen auf Troisdorfer Gebiet ist eine verkehrsrechtliche Genehmigung notwendig. Dies hat zur Folge, dass die bisher festgelegte Verkehrsführung widerrufen wurde“, so Schlieben.
Laut Aussage des Oberbürgermeisters gegenüber Schlieben laufen aktuell aber Gespräche zwischen Köln und Troisdorf mit dem Ziel eine einvernehmliche Lösung zu finden, bei der die Heidestraße entlastet und die Troisdorfer Straßen nicht über Gebühr belastet würden.

Autor: dd