Köln | Nach monatelangen Vorbereitungen hat die Kölner Stadtverwaltung für die bevorstehende Ratssitzung eine Beschlussvorlage eingebracht. Demnach soll die neue Wirtschaftsförderungs-GmbH bereits zum Anfang des neuen Jahres ihre Arbeit aufnehmen.

Mit der Vorlage macht Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker einen lange angekündigten Plan wahr, die Wirtschaftsförderung in Köln zu professionalisieren. Schwerpunkte der neuen GmbH werden die Bereiche und Themen Beratung/ Unternehmensbetreuung und -ansiedlung; Startup Cologne und digitale Transformation; Stärkung und Entwicklung der Medien-, IT- und Kreativwirtschaft; Branchen-/ Netzwerk-/ Clusterpflege; Standortmarketing; Grundstücks-/ Immobilienmanagement und Projektmanagement sein. Der angedachte Name: KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH.

„Nachdem inzwischen auch die noch ausstehende verbindliche Auskunft des Finanzamtes vorliegt, können wir dem Rat nunmehr eine umfassende Vorlage unterbreiten, mit der das Amt für Wirtschaftsförderung in eine für die künftigen Herausforderungen des Wirtschaftsstandortes optimal aufgestellte Wirtschaftsförderungsgesellschaft überführt wird“, erklärte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Die Gründung der GmbH ermöglicht eine hohe Flexibilität. Die nun erhöhte finanzielle Ausstattung bietet der GmbH die Möglichkeit, unabhängig vom Tarifgefüge, Personal mit einschlägiger Berufserfahrung in der Privatwirtschaft zu akquirieren. Damit paaren sich künftig in der GmbH der Vorteil der Erfahrung der langjähriger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aus dem Amt für Wirtschaftsförderung in die GmbH wechseln, mit dem externen Wissen der künftigen Beschäftigten. Ich bin mir sicher, dass die GmbH unter diesen Bedingungen für die Erledigung ihrer Aufgaben sehr gut aufgestellt ist“, so Reker weiter.

Ratsbeschluss vom Dezember 2017 wird umgesetzt

Der Rat hatte bereits im Dezember 2017 die Gründung einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft befürwortet und die Verwaltung damals beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten. Dieses liegt nun vor. Es sieht vor, dass die Gesellschaft zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt Köln verbleibt und der Einfluss der Stadt auf das Unternehmen durch die Entscheidungskompetenz der Gesellschafterversammlung beziehungsweise das Weisungsrecht des Rates gegenüber den von der Stadt Köln entsandten Aufsichtsratsmitgliedern gewährleistet ist.

Die Verbindung zwischen der Wirtschaftsförderungs-GmbH und der Verwaltung soll über eine herausgehobene Dienststelle organisiert werden, die unmittelbar dem für Wirtschaftsförderung zuständigen Dezernat zugeordnet ist. Die Stabsstelle Wirtschaftsförderung soll als zentrale Ansprechpartnerin der GmbH dienen und eine koordinierende Funktion innerhalb der Verwaltung übernehmen.

Wirtschaftsförderung wird teurer für den städtischen Haushalt

Der Entwurf des Haushaltsplans 2019 berücksichtigt für die KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 14,7 Millionen Euro – 5,5 Millionen Euro mehr als das Budget der auszugliedernden Bereiche. „Durch das gegenüber dem Status quo deutlich höhere Budget soll eine aufgabenadäquate Ausstattung der Wirtschaftsförderung gewährleistet sein. Das soll die Gesellschaft in die Lage versetzen, eine ganze Palette an zusätzlichen Marketingmaßnahmen zu realisieren“, so Kölns Oberbürgermeisterin.
Die KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH soll einen hauptamtlichen Geschäftsführer bekommen, der extern eingestellt werden soll, und einen Vertreter der Stadtverwaltung als nebenamtlichen Geschäftsführer. Statt bislang 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollen künftig 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Wirtschaftsförderung arbeiten. Der überwiegende Teil der bisherigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Wirtschaftsförderung beabsichtigt den Wechsel in die neue GmbH.

Autor: rk
Foto: Das Technische Rathaus in Deutz, bisher Sitz der Kölner Wirtschaftsförderung. Wo die zukünftige GmbH ihren Sitz haben wird, steht noch nicht fest.