Die Stadt Köln will einer aktuellen Beschlussvorlage zufolge etwas mehr als eine halbe Million Euro für Langzeitgeduldete investieren. Dazu sollen fünf neue Stellen in der Stadtverwaltung geschaffen werden.

Köln | Wie die Kölner Grünen im Stadtrat am heutigen Dienstag berichteten, war die Vorlage bereits im Integrationsrat sowie im Auschuss für Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen (AVR) behandelt und dort zuletzt ohne Votum in die weiteren Ausschüsse verwiesen. Ziel des Vorstoßes ist ein Beschluss des Hauptausschusses aus dem vergangenen Jahr, der sich vor allem an Personen richtet, die schon länger in Deutschland leben, bisher aber nur „geduldet“ sind.

Nach einer Verwaltungsmitteilung aus dem AVR leben derzeit rund 5590 Personen mit einem Duldungsstatus in Köln. Mehr als 1000 von ihnen weilen bereits länger als acht Jahre in Deutschland. Diesen Personen wollen Stadtverwaltung und die sie tragenden Fraktionen eine Perspektive geben. Neben den fünf Vollzeitstellen in der Stadtverwaltung sollen weitere 170.000 Euro an Sachleistungen fünf Organisationen zugute kommen, die alle in der Integrationsarbeit tätig sind. Größter Empfänger ist dabei der Verein Rom e.V. mit einer Zuwendung von 63.000 Euro, die anderen vier Träger erhalten jeweils 28.000 Euro.

„Viele der Menschen mit Aufenthaltstitel sind Roma und zum Teil sogar hier geboren. Nicht selten fehlt es an Kommunikation zwischen der Ausländerbehörde, den betreuenden Trägern und den Betroffenen, um die Einzelfälle angemessen bewerten zu können. Nicht zuletzt deshalb soll die Einrichtung einer Projektgruppe auch Vertrauen bei den Betroffenen aufbauen, um eine nachhaltige Integration zu erarbeiten und zugleich die Möglichkeiten des Aufenthaltsgesetzes auszuschöpfen“, betonte Marion Heuser, sozialpolitische Sprecherin der Kölner Grünen.

Autor: Andi Goral
Foto: Langzeitgeduldeten eine Perspektive geben, das ist das Ziel einer neuen Projektgruppe bei der Stadtverwaltung. Die Stadt will für dieses Projekt mehr als eine halbe Million Euro ausgeben.  Bild: Archiv