Köln | Rund anderthalb Stunden bevor der Rat in seiner 36. Sitzung – einer Sondersitzung – in der aktuellen Stunde über die Verbesserung des ÖPNV auf Antrag von SPD, Linken und Bunt diskutieren wird, liefert die Verwaltung der Stadt Köln ein mehrseitiges Papier, in der das Dezernat für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur der Stadt Köln über seine Pläne zum Ausbau der Stadtbahnen in Köln berichtet und seine Pläne zur Anmeldung für den ÖPNV-Bedarfsplan. Sie will nun eine ÖPNV-Roadmap in die politischen Gremien einbringen. 

So stellt sich die Stadtverwaltung den Ausbau des Stadtbahnnetzes vor

Diese Maßnahmen will die städtische Verwaltung vorantreiben und erwartet nach Abschluss 100 Millionen Fahrgäste mehr:
– Ertüchtigung der Ost-West-Achse zum Betrieb mit Langzügen
– Stadtbahnanbindung Rondorf / Meschenich
– Stadtbahnanbindung Mülheim Süd und Stammheim / Flittard
– Linksrheinische Gürtelverlängerung
– Bahnsteigverlängerungen für die Stadtbahnlinien 4 und 13
– Verlängerung der Stadtbahnlinie 7 im rechtsrheinischen Stadtgebiet
– Weitere Projekte, deren Bearbeitung in Abhängigkeit zur jeweils weiteren Entwick-lung steht
– Weitere betriebliche Ergänzungen im Stadtbahnverkehr.

Der Investitionsbedarf wird von KVB und Stadt Köln auf über eine Milliarde Euro geschätzt. Stadt und Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) wollen dafür Zuschüsse beim Bund und beim Land NRW beantragen und legen daher ihre Pläne für den ÖPNV-Bedarfsplan vor.

KVB und Stadt haben folgende Arbeitsschritte definiert:
– Grundlagenermittlung, Machbarkeitsstudie und Grobkostenschätzung
– Standardisierte Abschätzung (Sensitivitätsanalyse)
– Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung
– Vorentwurfsplanung und Kostenschätzung
– Standardisierte Bewertung auf Basis der Vorzugsvariante und Erstellung des Finan-zierungsantrages
– Erstellung Entwurfs- und Genehmigungsplanung
– Vorbereitung und Einreichung der Planfeststellungsunterlagen
– Planfeststellungsbeschluss durch die Bezirksregierung Köln
– Erstellung Ausführungsplanung und Ausschreibungsunterlagen
– Ausschreibung und Bau

Stadt und KVB haben auch schon die Aufgaben aufgeteilt und wer in welchem Abschnitt die Federführung übernimmt. So will man sich unter anderem die Ertüchtigung der Ost-West-Achse teilen.

Die KVB übernimmt die Federführung für:
– Ertüchtigung der Ost-West-Achse im Abschnitt Haltestelle Kalker Friedhof bis Halte-stelle Bensberg
– Streckenverlängerung nach Stammheim / Flittard
– Bahnsteigverlängerungen der bereits barrierefrei ausgebauten Stadtbahnhaltestellen der Stadtbahnlinien 4 und 13
Weitere betriebliche Ergänzungen im Stadtbahnverkehr.

Die Verwaltung wird die Federführung übernehmen für:
– Ertüchtigung der Ost-West-Achse im Abschnitt Haltestelle Weiden West bis Halte-stelle Kalk Kapelle
– Stadtbahnanbindung Rondorf / Meschenich
– Stadtbahnanbindung Mülheim Süd von Messekreisel bis Wiener Platz
– Linksrheinische Gürtelverlängerung
– Bahnsteigverlängerungen der noch nicht barrierefrei ausgebauten Stadtbahnhalte-stellen der Stadtbahnlinien 4 und 13
– Verlängerung der Stadtbahnlinie 7 im rechtsrheinischen Stadtgebiet.

Die städtische Verwaltung wird jetzt eine umfangreiche Roadmap, die interessierte Bürger auch im Ratsinformationssystem der Stadt Köln finden können, in die politischen Gremien einbringen. Dies ist der Verkehrsausschuss, der Stadtentwicklungsausschuss und alle Bezirksvertretungen sowie zu Guter Letzt der Rat der Stadt Köln. Dabei handelt es sich um die Positionen die für den ÖPNV-Bedarfsplan angemeldet werden. Wie KVB-Sprecher Pesch auf Anfrage von report-K mitteilte wird das Projekt Digitalisierung, etwa von Fahrgastinformationen oder der Leitstelle parallel bei der KVB vorangetrieben und ist unabhängig von den physischen Ausbauplänen.

Die Roadmap ist hier zu finden:
https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=73624&voselect=18670

Autor: Andi Goral
Foto: Eine Bahn der KVB unterwegs auf dem Ehrenfeldgürtel