Köln | Ehrenfeld boomt – das macht sich besonders an den steigenden Mieten bemerkbar: Mittlerweile liegen die Quadratmeterpreise mit über 10 Euro auf gleicher Höhe mit Lindenthal oder der Innenstadt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Ehrenfeld im Wandel“ fragte die SPD Ehrenfeld nach den Möglichkeiten der Stadt, etwas gegen diesen Trend zu unternehmen.

Gemeinsam mit dem sozialpolitische Sprecher der SPD Ratsfraktion, Michael Paetzold, und dem Vorstandsvorsitzenden der GAG, Uwe Eichner, diskutierten rund 40 Ehrenfelder die Situation im Stadtteil und mögliche Lösungen.

Im Fokus stand dabei der geförderte Wohnungsbau. Während aktuell knapp die Hälfte der Kölner berechtigt wäre, eine geförderte Wohnung mit geringer Miete zu beziehen, würden lediglich 7,7 % der Kölner Wohnungen gefördert. Durch den Rückgang in den letzten Jahren – 2003 waren noch 11,4% der Wohnungen öffentlich gefördert – verschärft sich die Situation hier zusätzlich. Grund dafür ist, so die Ehrenfelder SPD, dass die Mietpreisbindung vieler alter Wohnungen ausläuft und sich angesichts niedriger Kreditzinsen geförderte Wohnungen für Investoren nicht lohnen.

Als möglicher Lösungsansatz für den Wohnungsmangel und die steigenden Mieten wurde unter anderem die Umwandlung von Gewerbeflächen in Wohngebiete diskutiert. Auch sprachen sich laut SPD alle Beteiligten für eine schnellere Erteilung von Baugenehmigungen aus.  „Wir wollen nicht, dass sich bald nur noch Reiche Ehrenfeld leisten können.“, betonte Sebastian Bucher, stellvertretender SPD-Vorsitzender und Moderator des Abends, und kündigt an: „Wir werden uns intensiv damit auseinandersetzen, wo im Einzelfall Gewerbeflächen in Wohngebiete umgewandelt werden können.“
Thema der nächsten Veranstaltung zu „Ehrenfeld im Wandel“ am 17.01.2013 werden die sich verändernden Arbeitsbedingungen in Ehrenfeld unter dem Titel „Leben und Arbeiten im kreativen Prekariat“sein. Die Veranstaltung wird im „Arttheater“ stattfinden.

Autor: dd
Foto: Die Körnerstraße in Köln-Ehrenfeld – mittlerweile ein teures Pflaster.