Köln | In einer öffentlichen Mitteilung hat die Jugendverwaltung bekannt gegeben, dass die Übermittagsbetreuung gestärkt werden soll, auch über den politischen Veränderungsnachweis für 2018 hinaus. Die knapp eine Million Euro sind gut angelegtes Geld, begründet die Verwaltung den Vorstoß.

Der Beschluss des Kölner Stadtrates zum Ausbau der Übermittagsbetreuung (ÜMB) ist bereits mehr als fünf Jahre alt. Seitdem wurde keine neuen Gruppen mehr eingerichtet. Angesichts der weiter steigenden Nachfrage bahnt sich hier nach Darstellung der Fachverwaltung ein Widerspruch an, den es aufzulösen gilt. Die Verwaltung schlägt dem Jugendhilfeausschuss (JHA) vor, das vorliegende Konzept zu überarbeiten.

Im Modelljahr 2018 soll die ÜMB von Kindern der Sekundarstufe I speziell hinsichtlich des Schwellenübergangs von der vierten zur fünften Klasse qualitativ aufgewertet werden. Ziel ist es, insbesondere für Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf ein qualitativ hohes Angebot bereit zu stellen. Die Firma „Univation“ wurde dazu mit einer prozessorientierten Evaluation beauftragt, deren Ergebnisse ebenfalls dem JHA vorgestellt werden soll.

ÜMB-Förderung soll mittelfristig abgesichert werden

Bevor die Untersuchung abgeschlossen ist, zeichnet sich nach Darstellung der Stadtverwaltung ab, dass die „ÜMB als besonderer Betreuungsstandard in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit wirksam zu sein scheint“. Die ÜMB und die zusätzliche Förderung der Qualität in den Betreuungsstandards sollten, so der Vorschlag der Jugendverwaltung, in die mittelfristige Finanzplanung aufgenommen werden. Außerdem sollen die Träger auf eigenen Wunsch nicht mehr pro Schul-, sondern pro Kalenderjahr gefördert werden. Zudem könnte zukünftig (in Anlehnung an die Richtlinie „Offene Kinder- und Jugendarbeit“) eine Personalkostenförderung und eine entsprechende Sachkostenförderung erfolgen, hieß es in der Verwaltungsmitteilung weiter.

Derzeit werden in Köln elf kleine und 43 große Gruppen in der Übermittagsbetreuung gefördert. Bei den kleinen Gruppen (maximal 14) sind das 154, bei den großen (maximal 20) 860 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Insgesamt befinden sich damit etwas mehr als 1.000 Kinder in dieser Form der Förderung. Nach Abzug der Nebenkosten (Evaluation, Honorare und Fachveranstaltungen) beträgt die Förderung pro ÜMB-Teilnehmer derzeit 943.19 Euro.

Autor: ag
Foto: Die Übermittagsbetreuung für Kinder soll gestärkt und mittelfristig gesichert werden. Erste Ergebnisse einer Evaluation zeigen eine positive Wirkung.