Köln | Rund 1.700 Stellen in Verwaltung und Feuerwehr kann die Stadt nicht besetzen: Es fehlen die Bewerber. „Bei der Bezahlung können wir nicht mit der freien Wirtschaft konkurrieren“, macht Stadtdirektor Stephan Keller als Hauptgrund aus. Das ruft jetzt die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf den Plan: Sie kritisiert die städtische Personalpolitik und lädt zu einem Tarifgespräch über einen Großstadtzuschlag ein.

„Wir sind gerne bereit mit der Stadt Köln über die Einführung eines Großstadtzuschlags oder einer vergleichbaren Regelung auf tarifvertraglicher Basis zu verhandeln“, erklärt der Kölner Gewerkschaftssekretär Tjark Sauer. Wenn die Stadt Köln daran Interesse habe, könne man „wir gerne noch in diesem Jahr einen Termin für Tarifgespräche finden“.

Weniger Einnahmen für Stadtkasse, weil Betriebsprüfer fehlen

Zwar versichere Keller, dass sich die Bürgerinnen und Bürger keine Sorgen um ihre Sicherheit machen müssten. Die Stadt werde alle ihre Dienstleistungen und Aufgaben erfüllen. Sauer hält dagegen: „Dort wo es gelingt, gegenüber der Bürgerschaft alle Aufgaben und Dienstleistungen zu erfüllen, gelingt dies oftmals nur dank des hohen Engagements und der Bereitschaft zu Mehrarbeit der Beschäftigten. Erst unlängst hat die Kämmerin in einer Vorlage dargelegt, dass die Stadt auf Einnahmen in Höhe von über 400.000 Euro verzichten muss, weil die BetriebsprüferInnen schlicht bestimmte Forderungen nicht mehr bis zur Verjährungsfrist bearbeiten können.“

Bei einer Vakanz-Quote von über 20 Prozent im Personal- und Verwaltungsmanagement und einer Krankenquote von durchschnittlich 9 Prozent in der gesamten Stadtverwaltung sei klar, dass die beschäftigten nicht alle Aufgaben erledigen können, die anfallen.

Autor: ehu