Düsseldorf | Die aktuellen Diskussionen um Bargeld und das Niedrigzinsumfeld waren die beiden Kernthemen eines Hearings des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) der CDU-Landtagsfraktion unter Vorsitz von Hendrik Wüst MdL, mit dem Bundesbank-Vorstand, Dr. Johannes Beermann. Beermann erläuterte die Auswirkungen der aktuellen Geldpolitik und ging auf die Folgen der anhaltenden Niedrigzinsphase und das schwierige Wirtschaftsumfeld ein.

Die Bundesbank sehe zur Zeit nur wenig Gefahren in Bezug auf die Preisentwicklung und damit die Inflation. Beermann verdeutlichte auch die Nebenwirkungen bei einem dauerhaften Verharren auf dem niedrigen Zinsniveau.

„Sowohl für die Alterssicherung als auch für die Vermögensentwicklung birgt diese Entwicklung erhebliche Risiken, je länger sie anhält“, so Beermann. Außerdem sei zu verzeichnen, dass bei lang anhaltenden Niedrigzinshasen der Wille zur Haushaltskonsolidierung der Staatshaushalte immer weiter abnähme. Wüst: „Expansive Geldpolitik darf nicht zum Ersatz für Reformen werden.“

Billiges Geld sei nach Ansicht aller Teilnehmer nur ein beschränkt nutzbares Instrument und kann Staatssanierung nicht ersetzen, sondern nur zeitlich befristet flankieren.

Zum Thema Bargeld machte der Bundesbankvorstand deutlich, dass natürlich elektronische Zahlungsflüsse immer weiter Raum greifen würden. „Aber Bargeld ist und bleibt eine Frage des Vertrauens, der Sicherheit und der Freiheit“, waren sich der PKM-Vorsitzende Hendrik Wüst und Dr. Johannes Beermann einig.

Autor: ib
Foto: Foto MIT NRW | von links nach rechts: Dr. Johannes Beermann und Hendrik Wüst