Düsseldorf | Der ehemalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement ist tot. Das berichtet die „Neue Westfälische“ am Sonntag auf ihrer Internetseite. Clement wurde 80 Jahre alt.

Der frühere SPD-Politiker war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident von NRW. Von 2002 bis 2005 war er Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit. Im Anschluss an sein Ausscheiden aus den Regierungsämtern hatte sich Clement mit der SPD zerstritten. Ein Parteiordnungsverfahren führte letztlich zu einer Rüge – Clement trat daraufhin Ende November 2008 aus der SPD aus.

In den vergangenen Bundestagswahlen unterstützte er die FDP. Deren Vorsitzender Christian Lindner äußerte sich bei Twitter bestürzt zum Ableben Clements. „Als Sozialliberaler setzte er sich Zeit seines Lebens für sozialen Aufstieg, Arbeit und Wachstum ein“, so Lindner. Er habe Clement auch persönlich als „Ehrenmann und Ratgeber“ schätzen gelernt.

NRW-MInisterpräsident Armin Laschet zum Tod von Clement

Laschet in einer schriftlichen Mitteilung der Staatskanzlei: „Wolfgang Clement war ein echter Nordrhein-Westfale, der durch harte Arbeit und Disziplin in der Politik und anschließend auch in der Wirtschaft erfolgreich war. Er war als ausgebildeter Jurist, Journalist, Politiker und Wirtschaftsfachmann eine prägende Figur Nordrhein-Westfalens und Deutschlands und vielseitiger Akteur in der Zeit der Jahrtausendwende.
Als Ministerpräsident und Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit blieb er ein streitbarer Charakter und war maßgeblich an der Umsetzung der Agenda 2010 beteiligt. Auch nach seiner Zeit als aktiver Politiker tat er seine Meinung stets kund, ob im Rahmen des Kuratoriumsvorsitzes der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft oder in Zeitungsbeiträgen zu aktuellen politischen Themen.“

Altmaier würdigt Clement als „großen Patrioten“

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat den verstorbenen ehemaligen NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement als „großen Patrioten“ gewürdigt. Dem früheren SPD-Politiker sei es „nicht um Ideologie, sondern um Arbeitsplätze und Menschen“ gegangen, schrieb Altmaier am Sonntag auf Twitter. Als Wirtschafts- und Arbeitsminister habe Clement dazu beigetragen, „dass dass die notwendigen Wirtschafts-Reformen endlich gelangen“, fügte der CDU-Politiker hinzu. Der frühere Spitzenpolitiker war zuvor im Alter von 80 Jahren gestorben. Er war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident von NRW und von 2002 bis 2005 Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit. Im Anschluss an sein Ausscheiden aus den Regierungsämtern hatte sich Clement mit der SPD zerstritten. Ein Parteiordnungsverfahren führte letztlich zu einer Rüge – Clement trat daraufhin Ende November 2008 aus der SPD aus. Bei den vergangenen Bundestagswahlen unterstützte er die FDP.

Sebastian Hartmann, Vorsitzender der NRW SPD, und Nadja Lüders, Generalsekretärin der NRW SPD erklären zum Tod von Wolfgang Clement: „Die Sozialdemokratie trauert um den ehemaligen NRW-Ministerpräsidenten und Bundeswirtschaftsminister. Wolfgang Clement war ein einflussreicher und zugleich streitbarer Sozialdemokrat. Als NRW-Ministerpräsident und Nachfolger von Johannes Rau leitete er maßgebliche Reformen ein und setzte klare industriepolitische Akzente in Zeiten des Umbruchs und des Strukturwandels. Als Bundeswirtschaftsminister unter Gerhard Schröder hatte er die schwierige Aufgabe, die umstrittenen Hartz-Reformen umzusetzen. Das Verhältnis Wolfgang Clements zu seiner Partei war kein einfaches. Sein Bruch mit der SPD im Jahr 2008 hat dies deutlich vor Augen geführt. Sein langjähriges Engagement für die Sozialdemokratie und das Land Nordrhein-Westfalen werden wir trotz aller Widersprüche in ehrenvollem Gedenken halten.“

Autor: dts | Foto: Deutscher Bundestag, Lichtblick/Achim Melde
Foto: Der ehemalige Bundesminister Wolfgang Clement bei einer Rede im Deutschen Bundestag am 7. September 2005. | Foto: Deutscher Bundestag, Lichtblick/Achim Melde